Anstelle der Ampelregelung auf der Töll soll eine Radweg-Unterführung gebaut werden.
Die Bevölkerung von Rabland leidet schon seit Jahrzehnten unter teils großen Verkehrsbelastungen.
Dem Antrag der Bürgerliste, jährlich eine Feier für die Jungbürger/innen zu veranstalten, stimmte der Gemeinderat einhellig zu.

„Mehr Druck auf Umfahrung“

Die Situation ist vor allem in Rabland nicht mehr tragbar. Alle Ratsfraktionen ziehen an einem Strang.

Publiziert in 12 / 2022 - Erschienen am 5. Juli 2022

Partschins - Breiten Raum nahm bei der jüngsten Sitzung des Partschinser Gemeinderates das Thema Umfahrung ein. In einem sind sich alle Ratsfraktionen (SVP, Neue Bürgerliste Partschins Rabland Töll, Freiheitliche) einig: die derzeitige Verkehrssituation, vor allem jene in Rabland, ist nicht mehr länger tragbar. Es gelte daher, mit vereinten Kräften und zusammen mit den Gemeinden Algund und Marling sowie der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt noch mehr Druck für den Bau einer Umfahrung aufzubauen.  Zum ersten Mal zur Sprache kam das Thema in einer Anfrage der 5 Ratsmitglieder der Bürgerliste. Sie wollten wissen, wie viele Geldmittel für Aufträge, Gutachten und Studien seit 2010 im Zusammenhang mit dem Vorhaben „Umfahrung Rabland“ geflossen sind. Aus der Antwort des Bürgermeisters Alois Forcher geht hervor, dass seitens der Gemeinde im genannten Zeitraum rund 73.400 Euro ausgegeben wurden. Darin enthalten ist auch die Kostenbeteiligung der Gemeinde an der Machbarkeitsstudie für die Umfahrung Forst-Töll-Rabland, welche die Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt 2019 in Auftrag gegeben hatte. Keine Mehrheit im Rat fand der Beschlussantrag der freiheitlichen Ratsmitglieder Sabine Zoderer und Christian Leiter, wonach die im Jahr 2017 vom Gemeinderat in die Wege geleitete Trassenvariante der Umfahrung von Rabland aus dem Bauleitplan gestrichen und die Trassenführung beim Reyclinghof dahingehend abgeändert werden sollte, dass der Recyclinghof bei Bedarf erweitert werden kann. Der neue Trassenverlauf sollte erst nach der Definition der Siedlungsgrenzen in den Bauleitplan eingetragen werden. Mehrere Ratsmitglieder der SVP hatten eingeworfen, dass die Variante von 2017 ohnehin nicht mehr aktuell bzw. nicht machbar sei, weil das hydrologische Gutachten negativ ausgefallen sei. Zum Thema Recyclinghof sagte der Bürgermeister, dass zunächst dringende Sanierungs- und Anpassungsarbeiten anstehen und für einen späteren Zeitpunkt eine Erweiterung geplant sei.

Einigkeit in punkto Umfahrung  

Einig zeigten sich mehrere Ratsmitglieder aller drei Fraktionen, dass der Druck auf die Landesregierung für den Bau der Umfahrung zu verstärken sei. Vor allem in Rabland sei die Situation nicht mehr tragbar. Der Bürgermeister erinnerte daran, dass sowohl die Gemeinden Partschins, Algund und Marling voll hinter der Umfahrung stünden, als auch die Bezirksgemeinschaft. Es sei höchst an der Zeit, dass das Vorhaben angegangen werde: „Die entsprechenden Studien liegen zur Bewertung in Bozen auf und uns wurde versprochen, dass im Herbst entschieden wird.“ Mit Herbst sei der September 2022 gemeint. Als dringend notwendige Maßnahmen für die Zeit bis zum Bau der Umfahrung erwarte man sich einen Kreisverkehr an der Abzweigung nach Partschins sowie eine Radweg-Unterführung auf der Töll. Wichtig sei es laut Alois Forcher, dass die Gemeinden und die Bezirksgemeinschaft in punkto Umfahrung weiterhin geschlossen auftreten und entsprechenden Druck ausüben. 

„Wie weit ist es bis Bruneck?“

Was entlang der mautfreien Hauptstraße durch den Vinschgau abgeht, vor allem seit dem Beginn der Tourismussaison, belegte Jutta Pedri Hager (Bürgerliste) mit einem konkreten Beispiel. So hätten sich unlängst Gäste aus Deutschland, die mit dem Auto über den Reschen gefahren sind, im Raum Naturns erkundigt, wie weit es noch bis Bruneck sei. Was dem Vinschgau blühen könnte, falls die Luegbrücke zwischen Gries und Brennersee auf der Brennerautobahn wegen Sanierungsarbeiten ab 2025 tatsächlich für 2 Jahre nur einspurig befahr sein wird, kann sich jeder ausmalen. Dieses Vorhaben sorgt im gesamten Vinschgau für Sorgenfalten, weil sich die Zahl jener, die der mautpflichtigen Autobahn ausweichen, schon seit Jahren zu mehren scheint. 

Volljährigkeit wird gefeiert

Einhellig zugestimmt wurde dem Antrag der Bürgerliste, jährlich eine Feier für die Jungbürger/innen zu veranstalten. Die Referentin für Soziales, Jasmin Ramoser, die von einer „super Idee“ sprach, wurde beauftragt, die jährliche Feier zu koordinieren. Ziel ist es, junge Menschen, die das 18. Lebensjahr vollenden, mit Vertretern des Gemeinderates und des Jugendtreffs zusammenzubringen, um eine größere Verbindung zur Heimatgemeinde aufbauen zu können und Möglichkeiten aktiver Mitarbeit in Ehrenamt oder Politik kennen zu lernen. Nicht zu kurz kommen soll bei den Treffen auch das Gesellige. Klar abgelehnt hat der Gemeinderat einen Antrag der Freiheitlichen, wonach die Gemeindeverwaltung hätte beauftragt werden sollen, alle 112 Ersatzerklärungen zur Inanspruchnahme der GIS-Reduzierung bzw. Befreiung für 2000 (Corona-Hilfen) zu überprüfen. Es handelte sich um einen Gesamtbetrag von rund 265.000 Euro. Mehrere Ratsmitglieder sagten sinngemäß, dass die Kontrolle von 8% der Gesuche, wie sie der Staat vorgibt und wie sie auch durchgeführt wird, ausreichend sei. Strenger als der Staat oder die Finanzbehörde müsse man nicht sein.

Josef Laner
Josef Laner

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