„Mission ist mehr als geglückt“
Rom/Vinschgau - Noch bis Ende September läuft die Europäische Bürgerinitiative „Bienen und Bauern retten“. Wenn es gelingt, bis dahin eine Million Unterschriften zu sammeln - online oder auf Papier - gerät die EU-Kommission unter Zugzwang. „Man wird uns dann auch in Brüssel anhören müssen“, sagte die Biobäuerin Annemarie Gluderer aus Goldrain (Kräuterschlössl) am 9. September dem der Vinschger. Am Tag vorher hatte sie als offizielle Vertreterin für Italien im Bürgerausschuss der Initiative dem Papst Franziskus in Rom im Rahmen einer Audienz die Botschaft der Initiative überreicht. Die Petition zielt darauf ab, die Landwirtschaft in der EU bienenfreundlicher zu gestalten. Drei Hauptanliegen werden verfolgt. Eines davon ist die schrittweise Abkehr von synthetischen Pestiziden: Verminderung von 80% bis 2030 und vollständiger Ausstieg bis 2035. Zwei weitere Hauptziele sind Maßnahmen zur Erhöhung der Biodiversität sowie die Unterstützung von Bäuerinnen und Bauern bei der Umstellung auf die ökologische Landwirtschaft und bei der Forschung auf diesem Gebiet. Die Reise nach Rom hatte bereits am 30. August mit einer Pressekonferenz in Bozen begonnen. Die Delegation hatte in vielen Städten und Orten Halt gemacht, um für das gemeinsame Anliegen zu werben und sich mit Verbänden, Politikern und Institutionen zu treffen. „Ich und wir alle haben viele Leute kennengelernt“, so Annemarie Gluderer. Besonders überrascht habe sie die Tatsache, dass auch ranghohe Politiker verschiedener Parteien bereit waren, „einer kleinen Biobäuerin zuzuhören, sogar im Pressesaal der Abgeordnetenkammer in Rom.“ Der Höhepunkt war die Audienz beim Papst. Gluderer: „Papst Franziskus hat bereits in seiner Enzyklika ‚Laudato si’ geschrieben, dass alle Geschöpfe miteinander verbunden sind. Deshalb ‚muss jedes Geschöpf mit Liebe und Bewunderung gewürdigt werden.’“ Die Biobäuerin ist überzeugt, „dass es die Petition mit so viel Unterstützung aus Kirche, Politik und Gesellschaft bis nach Brüssel schaffen wird.“ Zusammenfassend hält sie fest, „dass die Mission mehr als geglückt ist.“