Mit der Hummer-Limousine durchs Land
RESCHEN - Russische Patriarchen, Neureiche, Stars aus Hollywood oder einfach nur eine Junggesellenpartie? Viele Spekulationen rankten sich um die Hummer-Limousine, die kürzlich beim Hotel Etschquelle in Reschen gestartet ist, um durch den Vinschgau über Bozen bis zum Kronplatz zu fahren. Fakt ist: Es handelte sich um eine für viele fragwürdige Aktion, die jedenfalls für großes Aufsehen im Vinschgau und darüber hinaus sorgte. Es waren Alfons Öggl aus St. Valentin auf der Haide und Mirco Cocco, welche sich die Spritztour mit dieser gewaltigen Maschine, die in dieser Form in Europa laut Veranstaltern einzigartig sein soll, gönnten. Ihr Fahrer: Claudio Calzarotto aus Padua. Mit dabei: Rocky, der 10-jährige Schäferhund-Mischling von Cocco.
„Warum wir das gemacht haben? Ganz einfach, dann haben die Leute etwas zu reden“, meinen die Beiden. Und: Auch Rocky habe sich eine derartige Fahrt verdient. Denn: „Im öffentlichen Nahverkehr darf er ja leider ohne Maulkorb nicht mitfahren“, weiß Mirco Cocco. Regeln wie diese gefallen dem Obervinschger aber gar nicht. Die Idee der Hummer-Fahrt sei den beiden Arbeitssuchenden relativ spontan gekommen. „Keine Woche vorher kontaktierten wir dazu den Limo-Verleih aus Padua“, erzählt das Duo. Sowohl für Cocco, als auch für den 47-Jährigen Öggl sei es nicht zuletzt eine Protest-Aktion gewesen „damit die Leute rumspekulieren können“. Es gehe in dieser Gesellschaft immer um Vorurteile, kritisieren sie. „Menschen werden kriminalisiert, von Gesellschaft und Staat“, schimpft Alfons Öggl, der den Rechts- und Sozialstaat in der derzeitigen Form „ablehnt“. Neben ihrem Hund Rocky hatte das Duo übrigens Niko Öggl, den 19-jährigen Sohn von Alfons mit dabei sowie einige Bekannte, unter anderem Afghanen und Pakistani. Halt gemacht haben sie in sämtlichen Städten in Südtirol, auch in Glurns. Und woher sie überhaupt das Geld für diese Aktion hatten? „Darüber darf jetzt munter weiterspekuliert werden“, lacht das Duo.