Einstimmig verabschiedete der Gemeinderat von Schlanders am 18. September die Resolution „Zukunft Krankenhaus Schlanders“.

„Mit Sterzing und Innichen nicht vergleichbar“

Publiziert in 33 / 2014 - Erschienen am 24. September 2014
Einstimmige Resolution „Zukunft Krankenhaus Schlanders“ Schlanders - Einstimmig hat der Gemeinderat von Schlanders am 18. September eine fünfseitige Resolution zum Thema „Zukunft Krankenhaus Schlanders“ (siehe vollinhaltlichen Text unter http://tinyurl.com/zukunftschlanders) verabschiedet. Das KH Schlanders könne aufgrund der geografischen Lage und Verteilung der Krankenhäuser in Südtirol nicht mit den Krankenhäuern von Sterzing und ­Innichen gleichgestellt werden. Die Einstufung des KH Schlanders als Grundversorgungskrankenhaus sei immer schon als nicht tragbar, ungerecht und völlig realitätsfern angesehen worden. Das KH Schlanders müsse – bei aller ­Solidarität mit Sterzing und Innichen – mit dem KH Bruneck verglichen werden. Auch auf die Bedeutung des KH Schlanders als strategischer Standort, Wirtschaftsfaktor und wichtiger Arbeitgeber wird in der Resolution verwiesen. Bezüglich des Leistungsangebotes wird festgehalten, dass es im KH Schlanders in den vergangenen Jahren bereits eine Vielzahl von Einsparungen, Zusammenlegungen, Rationalisierungen und Kürzungen gegeben hat. So wurden etwa die Gynäkologie und Geburtshilfe zur Mutter-Kind-Station zusammengelegt. Die Röntgenabteilung als eigenständige Einrichtung wurde aufgelassen und organisatorisch der Abteilung in Meran angegliedert. Der radiologische Primar in Schlanders wurde nicht mehr nachbesetzt. Auch im Verwaltungsbereich wurden und werden ständig Einsparungen vorgenommen. Die Einsparungskapazitäten seien völlig ausgereizt. „Das wäre der Anfang vom Ende“ „Jegliche weitere Kürzung oder Beschneidung würde einen ­schmerzlichen und nachhaltigen Verlust im Grundversorgungsangebot bewirken“, heißt es wörtlich, und weiter: „Ein Verlust unserer Geburtenstation wäre unweigerlich der Anfang vom Ende unseres Krankenhauses und würde eine nicht schließbare Lücke in diesem großen Einzugsgebiet aufreißen. Die Geburtenstation muss daher als solche erhalten bleiben.“ Im KH Schlanders verzeichne man jährlich rund 400 Geburten, Tendenz steigend. Statistische Fallzahlen können nicht das einzige Entscheidungskriterium sein. „Mit Sicherheit wichtiger müssen die Größe des Einzugsgebietes, die Entfernungen, die geografischen Begebenheiten und die Erreichbarkeit bewertet werden.“ Die Fallzahlen lassen auch keine zwingenden Rückschlüsse auf die Qualität des angebotenen Dienstes zu. Die Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern von ­Schlanders und Meran müsse verbessert werden, „und zwar in beide Richtungen und nicht nur im Einbahnverkehr.“ Zusammenarbeit mit Meran „in beide Richtungen“ verbessern Von einer besseren Zusammenarbeit können beide Krankenhäuser und der gesamte Gesundheitsbezirk profitieren. Ausstehende Entscheidungen, langwieriges Hinhalten sowie gesteuerte Negativmeldungen hätten die Situation an den Grundversorgungskrankenhäusern und in der Bevölkerung zugespitzt. „Eine große Verunsicherung und existentielle Sorgen belasten Patienten, Mitarbeiter und Ärzteschaft. Das gesamte Klima ist höchst angespannt.“ Klima höchst angespannt Der Gemeinderat fordert von allen politischen und verantwortlichen Vertretern des Landes „ein sofortiges und klares Bekenntnis zur Aufrechterhaltung und zum Ausbau aller derzeit angebotenen Dienste und Abteilungen am Krankenhaus Schlanders für 24 Stunden an sieben Tagen die Woche.“ Die Räte Hansjörg Gluderer und Erwin Dilitz meinten, dass man den Vergleich mit Sterzing und Innichen nicht derart in den Vordergrund stellen sollte. BM Dieter Pinggera sinngemäß dazu: „Nur wenn alle Fakten auf den Tisch kommen, haben wir eine Chance.“ Erhard Alber bedauerte, dass Südtirol in Sachen Sanität nicht primäre Zuständigkeit hat. Sepp
Josef Laner
Josef Laner
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