Mobilität hat keine Grenzen
Alfreider: „An den Erfolg der Vinschger Bahn anknüpfen“
Vinschgau - Die Vorstellung der geplanten Mobilitätsprojekte im Vinschgau stand im Fokus der Videokonferenz der Mitglieder des Südtiroler Wirtschaftsringes, Bezirk Vinschgau, mit dem zuständigen Landesrat Daniel Alfreider. Dass die Südtiroler Wirtschaft eine funktionierende Mobilität braucht, betonte nicht nur Hannes Mussak, Präsident des SWR, sondern auch Bezirkspräsident Karl Pfitscher. Die grundlegenden Fragen der Videokonferenz Ende März waren: wie können wir die Standorte in der Peripherie attraktiv gestalten, wie können Ortszentren mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden, wie Gewerbezonen an das Fahrradnetz anbinden, um einen Umstieg auf das Rad für den Weg zum Arbeitsplatz zu ermöglichen und wie können Touristen den Vinschgau bequem auch ohne ihren eigenen Pkw erreichen? Man wolle an den Erfolg der Vinschger Bahn anknüpfen und den Autoverkehr mit gezielten Maßnahmen noch stärker auf den öffentlichen Nahverkehr verlagern, bekräftigte Landesrat Alfreider zu Beginn der Konferenz.
Aktuelle Tiefbauprojekte im Vinschgau
In seiner Präsentation ging Daniel Alfreider als erstes auf die Straßenbauprojekte des Landes ein, für die im Landeshaushalt 2021 120 Mio. Euro zur Verfügung stehen. Im vergangenen Jahr wurden 50 Prozent der Geldmittel allein in Sicherheit und Grundsanierungen investiert. Die aktuellsten Tiefbauprojekte im Vinschgau sind die Umfahrung Kastelbell-Galsaun und die Verlegung der Straße weg von den Galerien am Reschensee. In Planung sind die Ausschreibung zur Verkehrssicherheit Kreuzung Schluderns, die Schutzgalerie Schnals, der Lawinenschutzdamm Martell und die Steinschlagschutzbauten SS38 Latsch und Latschander. Die Realisierung von zwei Galerien in der Latschander sei unbedingt voranzutreiben, forderte Bezirkspräsident Pfitscher. Zur Verlegung der Trasse am Reschensee betonte Alfreider, dass das ca. 18 Mio. Euro Projekt in guter Kooperation mit der Gemeinde, Alperia und Wildbachverbauung durchgeführt wird. Für das Megaprojekt Umfahrung Forst-Töll-Rabland scheinen die Bezirksgemeinschaften ebenfalls eine Lösung gefunden zu haben; die Kostenkalkulationen müssen noch überprüft werden, so Alfreider.
Über die Neuheit eines Verkehrsmonitorings zeigte sich Landesrat Alfreider besonders stolz: Für eine gezielte Verkehrssteuerung und Besucherlenkung sollen Verkehrszählstellen mit Kamera-Erfassung am Brennerkorridor, auf den Hauptverkehrsachsen und in den sensiblen Gebieten durchgeführt werden. „Das Verkehrsaufkommen in Südtirol ist in der Frequenz viel zu hoch, wir müssen den Verkehr unbedingt verlagern“, so der Landesrat. Umso wichtiger seien die Elektrifizierung der Vinschgerbahn, der Ankauf neuer Züge und umweltfreundlicher Busse, die Fahrradmobilität und die E-Mobilität. Gerade die Alltagsmobilität sollte in Richtung Fahrradnutzung gehen, dafür braucht es sichere Abstellplätze für Fahrräder, Radschnellwege und bessere Anbindungen. Die Zuhörerfragen zu den geplanten Radwegen Prad-Gomagoi und Goldrain-Martell sowie die Anbindung der Vinschgerbahn an die Schweiz bzw. an Landeck erhielten keine verbindlichen Zusagen.
