Je weiter man vom höchsten Joch Italiens entfernt ist, umso weniger sieht man von den Zuständen bei der Abfallentsorgung der Hotels.
Bürgermeister Franz Heinisch und Vizebürgermeister Armin Angerer

Müll auf dem Joch und Wolf in Trafoi

Mit einer Vielzahl an Themen beschäftigte sich der Gemeinderat von Stilfs in einer Video-Konferenz.

Publiziert in 16-17 / 2021 - Erschienen am 13. Mai 2021

Stilfs - Die Ratssitzung vom 6. Mai - moderiert und koordiniert von Samuel Marseiler - eröffnete Bürgermeister Franz Heinisch mit der Frage: „Sind jetzt alle da?“ Nach leichten Einstiegsproblemen der Räte stellte Sekretär Gustav Plangger die „1. Änderung am Arbeitsplan zum Haushaltsvoranschlag“ und die Abschlussrechnungen der Freiwilligen Feuerwehren Stilfs und Sulden vor. Fast 20 Minuten lang beteiligte sich ein Großteil des Rates am Feilschen über die Besoldung der neuen Rechnungsprüferin Sandra Lando aus Meran. Trotz der Erkenntnis, dass man froh sein sollte, jemand gefunden zu haben, fiel die Entscheidung für einen Mittelwert zwischen minimaler und höchstmöglicher Besoldung knapp aus. Ein Teil des Rates hätte es bevorzugt, tiefer anzusetzen und in einer 2. Periode die geleistete Arbeit höher zu honorieren. Zur „Gemeindeverordnung betreffend Festsetzung und Einhebung der Eingriffsgebühr“ erklärte Vizebürgermeister Armin Angerer, dass es sich dabei um die bekannten Erschließungsgebühren und Baukostenabgaben handle und dass man sich mit den Gemeinden Prad und Laas abgesprochen habe. Wie in der letzten Verwaltungsperiode werden sich die Räte Roland Angerer und Manuel Abertegger (beide SVP) an der „Erstellung eines Gemeindeverzeichnisses der Volksrichter“ beteiligen. Simone Platzer (SF) wird Roland Angerer als Gemeindevertreterin im Bibliotheksrat ablösen. Referent Samuel Marseiler wird effektiver Vertreter in der Vollversammlung des Vinschgauer Elektrizitätskonsortiums; sein Ersatz ist Roland Brenner. Den Punkt „Allgemeines/Diskussion“ leitete der Bürgermeister mit der Ankündigung ein, dass der Landeshauptmann für die Stilfserjochstraße und für das Joch selbst einen Betrag von 150.000 Euro zugesichert habe. Von Verkehrslandesrat Daniel Alfreider seien die Spesen für eine Kamera bei der Tibet-Hütte zu erwarten. Es gehe um eine rechtzeitige Lawinensprengung. Bürgermeister Heinisch und Rat Roland Brenner gingen auch auf die „fürchterlichen Zustände“ (Zitat Petra Platzer, SF) der Müllentsorgung auf dem Joch ein. Es gäbe weder ein System, noch Kriterien, die Kosten für das Müllaufkommen der Hotels zu berechnen. Fabian Brenner brachte die Gespräche wieder auf Stilfser Gebiet zurück mit der Frage nach dem Zustand der Zufahrten zu den Platzhöfen. Petra Platzer wollte wissen, wie es mit der Einrichtung im Gemeindehaus ausschaue und wann man es beziehen könne. Roland Brenner fragte nach Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit in Gomagoi. Roland Angerer griff das Thema Oberflächenwasser in Faslar auf und wollte Informationen zum Energieversorger Terna. Ein erfreuliches Ereignis nannte Referent Marseiler das Erscheinen des Gemeindeblattes dank der großzügigen Unterstützung durch die Raika Prad-Taufers. Roland Brenner berichtete von Unklarheiten bei der Finanzierung des Kulturprojekts „Lebenswelt Bergdorf Stilfs“. Derzeit warte man auf eine finanzielle Unterstützung durch die Region. Zum Projekt meinte Sozialreferentin Maria Herzl entschlossen, dass man es ausgesetzt habe, weil ein Kinderspielplatz und die Friedhofsordnung notwendiger seien. „Wie ist der Informationsstand beim Bauern-Thema Bär und Wolf?“, wollte Fabian Brenner wissen. Wolf und Schakal seien in Trafoi gesichtet worden, antwortete Bürgermeister Heinisch. Manuela Angerer, Referentin aus Trafoi, sprach von einem brisanten Thema, erzählte von gerissenen Rehen und befürchtete eine Rudelbildung der Wölfe. Fabian Brenner berichtete von einer Wolf-Sichtung auch bei den Stilfser Höfen. Er bat Bürgermeister Heinisch und die Verwaltung, sich zu rühren und möchte endlich Ratschläge und Vorschläge vom Nationalpark. „Kein Wunder, dass der Park nicht angenommen wird“, meinte er. Dazu merkte Manuel Abertegger an: „Mit diesen Leuten kann man sehr schlecht reden.“ 

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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