„Naturns gehört zu Kompatsch“
In Kompatsch wird gefeiert und in Kompatsch entsteht die modernste Bildungseinrichtung.
Naturns - Bürgermeister Zeno Christanell eröffnete die „online-Bürgerversammlung“ in Kompatsch als „besondere Veranstaltung“ nach dem Motto „Was ist los in Kompatsch?“. Als Tagesordnungspunkte führte er an: 1. Die Verkehrsgestaltung und -regelung auf dem neuen Radwegabschnitt durch den Ortsteil; 2. Arbeiten am Naturparkhaus; 3. das Rückhaltebecken und 4. Uferzinsgelder, die durch die Konzessionsverlängerung für die Alperia fällig werden. Der für Radweg-Belange zuständige Gemeindereferent Helmut Müller erläuterte die Verengung der Hauptstraße auf 5,5 m und den Bau der neuen Radweg- und Gehsteigabschnitte mit je 1,5 m Breite zu einem Kostenpunkt von 201.600 Euro. Zum Naturparkhaus nahm Vizebürgermeister Michael Ganthaler Stellung. Das Gebäude an sich sei fertig; die Inneinrichtung obliege dem Landesamt. Er berichtete von 3 Wasserbecken im Außenbereich, von einer Art Brunnen für das Thermalwasser und erinnerte an das Leitmotiv des Naturparks Texelgruppe „Vom Wasser und vom Licht“. Entstehen werde ein 2. Gebäude mit Toiletten und Lagerraum und zum Einstellen des Würstelstandes. Zur St. Zeno-Straße hin seien 7 Parkplätze vorgesehen. 3 Parkplätze – einer davon für Menschen mit Beeinträchtigung – und eine Ladestation für E-Autos würden an der Nordseite entstehen. Ebenfalls an der Nordseite werde die Straße am Graben zur Einbahnstraße gemacht, damit kein Durchzugsverkehr entstehe. Nach einer Auflage des Amtes für Naturparke sind Natursteinmauern vorgesehen, worauf Besucher, z.B. Schulklassen, Platz finden könnten. Man könnte den gepflasterten Bereich nach dem Naturnser Forscher Bernhard Astfäller benennen und die gesamte Anlage im Rahmen des heuer am 24. Juni stattfindenden Kompatscher Festl sozusagen der Bevölkerung übergeben. Nach fünfjähriger Pause werde das kleine, aber feine „Feschtl“ unter der Trägerschaft des Heimatpflegevereines Naturns-Plaus wieder abgehalten. Zuständig für Begrünung und Bepflanzung ist Referent Florian Gruber, der möglichst auf einheimische Pflanzen, Sträucher und Gehölze zurückgreifen will. Es soll auch im Zusammenhang mit dem nahen Sonnenberg eine wassersparende Gestaltung umgesetzt werden.
Zum Thema Parkplätze meldete sich Werner Klotz zu Wort: „Wie soll das gehen mit 7 Parkplätzen, wenn am Würstlstandl zum Teil bis Mitternacht Betrieb herrscht?“. Ganthaler erklärte die Besonderheit der Parkplatzsituation und der Bürgermeister teilte mit, dass man bei den Planern der „modernsten Bildungseinrichtung“ große Überzeugungsarbeit geleistet habe, um dem Standl den bisherigen Standort zu sichern. Besucher würden viel Platz auf dem nahen Parkplatz der Alperia finden und könnten den Tatort in einer Minute zu Fuß erreichen. Da bedürfe es einer guten Beschilderung zum Alperia-Parkplatz, meinte Klotz.
Referentin Barbara Wieser Pratzner ging kurz auf die geplante Sanierung der „Brücke ban Wieser“ ein. Sie überspanne eine Radwegverbindung und einen Fußweg. „Nur wenige Firmen sind in der Lage, diese komplizierten Arbeiten durchzuführen“, erklärte sie. In der Zusammenfassung zur gesamten Verkehrsregelung erwähnte Bürgermeister Christanell auch einen möglichen Kreisverkehr westlich vom Naturparkhaus. Er teilte das Vorkaufsrecht der Gemeinde am Alperia-Parkplatz mit und die Möglichkeit beim „Hirschen“ eine Schnellladestation für E-Autos anzubringen. Zufrieden äußerte sich Christanell zur Arbeit der Wildbachverbauung im Rückhaltebecken. Es sei schon als Naherholungszone angenommen worden. Dass daraus ein naturbelassener Fußweg zum Naturparkhaus entsteht, könnte er sich vorstellen. Das letzte Thema der online-Versammlung mit mehr als 50 Teilnehmern betraf die am 28. April fällige Erneuerung der Kraftwerkskonzession. Da Alperia mit der Erneuerung rechne, dürfte über die Uferzinsgelder einiges an Finanzmitteln der Gemeinde zufließen. Noch stehe die Einigung über den Verteilungsschlüssel zwischen den Gemeinden Naturns, Schnals und Kastelbell-Tschars aus. Nach Berechnungen eines Ingenieurbüros könnten 535.000 Euro an Naturns fallen. „Mit diesem Geld können wir die Hochspannungsleitung aus dem Siedlungsbereich von Kompatsch unterirdisch verlegen“, zeigte sich Bürgermeister Christanell überzeugt. Auf seine dringende Einladung, Fragen zu stellen, meldete sich nur Carmen Fliri. Sie bedankte sich, dass die Straße am Graben verkehrsberuhigt werde. Zum Titel dieses Berichts führte der Kommentar von Helmut Müller, der sinngemäß meinte, es geschehe so viel in Kompatsch, dass man fast meinen könnte, Naturns gehöre zu Kompatsch.
