Im Tierheim Naturns können derzeit keine weiteren Tiere mehr aufgenommen werden. Zurzeit werden dort noch 8 Katzen und 8 Hunde gepflegt; im Bild die 10-jährige Saarlooswolfhündin Shanti, die schon seit vielen Jahren auf ein neues Zuhause wartet.
Silvia Piaia
Die Katzen fühlen sich im Katzenhaus rundum wohl.

Neue Bleibe für Tierheim gesucht

Präsidentin Silvia Piaia: „Ende Juni müssen wir das derzeitige Heim verlassen.“ 

Publiziert in 8 / 2020 - Erschienen am 3. März 2020

Naturns - Schon seit einiger Zeit durchlebt der Verein Tierheim Naturns höchst unruhige Zeiten. Schon seit Monaten sieht sich der Verein außerstande, neue Tiere aufzunehmen. Derzeit werden nur noch 8 Hunde und 8 Katzen im Heim in Naturns gepflegt und versorgt. „Wir sind verzweifelt auf der Suche nach einem alternativen Standort, denn mit Ende Juni müssen wir das derzeitige Heim verlassen“, sagt die Vereinspräsidentin Silvia Piaia. Die Kündigung war dem Verein im Mai 2019 von der Besitzerin des Gebäudes mitgeteilt worden. Der Verein habe zwar versucht, die Immobilie käuflich zu erwerben, doch das sei nicht gelungen. Die monatelangen Bemühungen, einen alternativen Standort ausfindig zu machen, seien bisher erfolglos geblieben. Die Präsidentin erinnert daran, „dass der Verein seit 2008 immerhin eine sehr hohe Jahresmiete hinblättert.“ Insgesamt belaufen sich die Ausgaben für die Führung des Tierheims auf fast 200.000 Euro pro Jahr. Im Heim arbeiten zwei Angestellte. Mehrere Freiwillige kommen dazu. Vom Land bekommt der Verein für die Führung der Struktur jährlich ca. 54.000 Euro. Den Rest bestreitet der Verein mit Spenden und Einkünften aufgrund der sogenannten 5-Promille-Regelung. Das wirkliche Problem des Weiterbestandes ist laut der Präsidentin nicht die Frage der Finanzierung, sondern die Suche nach einem neuen Standort: „Wir brauchen vor allem die Mithilfe und ein Entgegenkommen bei der Standortsuche und bei der Bewältigung der bürokratischen Hürden.“ Dem Vorstand, der ehrenamtlich arbeitet und dem sie seit dem September 2017 als Präsidentin vorsteht, habe in den vergangenen Jahren viel und hart gearbeitet, um das Tierheim auf Vordermann zu bringen. Es wurde u.a. eine neue Hundeküche errichtet sowie ein großzügiges Katzenhaus mit eigenen Boxen und Garten. Zudem wurden interne Kleintierzimmer für Hunde und Katzen sowie Quarantänestationen eingerichtet. Auch moderne Hundeboxen mit Bodenheizungen und fließendem Wasser kamen dazu. Die Hauptaufgabe des Vereins ist es, sich um verlassene, vernachlässigte, ausgesetzte und/oder misshandelte Tiere zu kümmern und ihnen ein sicheres und liebevolles Zuhause zu bieten, in dem sie medizinisch und tierärztlich betreut und versorgt werden. Die Zusammenarbeit mit dem tierärztlichen Dienst und weiteren Organisationen ist laut Piaia sehr gut. Auch mit dem Tierschutzverein Vinschgau arbeite man gut zusammen. Das dringlichste Anliegen sei derzeit natürlich ein alternativer Standort für das Tierheim. Zumal das Tierheim Naturns das einzige in der westlichen Landeshälfte ist, „wäre es undenkbar, dass es in Zukunft im Westen keines mehr gibt.“ Die Präsidentin hofft daher auch auf die Mithilfe der Gemeinden der westlichen Landeshälfte, damit ein neuer Standort gefunden werden kann. Was die Unterstützung seitens des Landes betrifft, bestätigte Landesrat Arnold Schuler dem der Vinschger, dass das Land nach wie vor hinter dem Grundsatz stehe, je ein Tierheim in der östlichen und westlichen Landeshälfte zu unterstützen. Neben den zwei privaten Tierheimen Obervintl und Naturns gibt es in Südtirol noch das Landestierheim Sill in Bozen. Silvia Piaia und ihr Vorstand hoffen daher trotz aller Schwierigkeiten, dass sich eine Alternative als neuer Standort finden werde. „Wir werden unsere Mitglieder und Unterstützer termingerecht auf unserer Homepage www.tierheimnaturns.org und auch über die Medien am Laufenden halten und über die neuen Entwicklungen informieren. Falls jemand ein geeignetes Grundstück kennt, kann er uns jederzeit gerne kontaktieren“, so die Präsidentin.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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