Neue Form des gemeinsamen Wohnens
Haus für begleitetes und betreutes Wohnen vorgestellt. 12 Wohneinheiten.
Schlanders - Die Vorstellung des Hauses für begleitetes und betreutes Wohnen war vergangene Woche Gegenstand eines Vortragsabends im Bürgerheim von Schlanders. Die Einladung der Gemeindeverwaltung von Schlanders nutzten viele Interessierte, um sich über diese neue Form des gemeinsamen Wohnens zu informieren. Anwesend waren Gemeindereferentin Monika Wielander, Monika Wellenzohn, Präsidentin des Bürgerheimes, Bürgermeister Dieter Pinggera, Architekt Lukas Wielander und Hans Wielander. Einleitend fasste Brigitte Waldner, Direktorin des Amtes für Senioren und der Sozialsprengel, die verschiedensten Dienstleistungsangebote für pflegebedürftige Senioren zusammen. Falls diese jedoch noch einigermaßen autonom sind, die Pflegestufe 1 oder 2 haben und nur eine Begleitung oder zeitweilige Betreuung benötigen, so sei das neu entstandene Haus für begleitetes und betreutes Wohnen in Schlanders das ideale Angebot.
Alltag gemeinsam bewältigen
„Aktiv bleiben und Solidarität zwischen den Mitbewohnern“, erklärte Brigitte Waldner den Anwesenden das Konzept. Die Senioren sollten ihren Fähigkeiten angemessene Tätigkeiten ausüben und mit Unterstützung der Gruppe ihren Alltag bewältigen. Zielgruppe seien über 65-jährige Personen mit Wohnsitz in Südtirol, die alleinstehend und hilfsbedürftig sind, die ungünstige Wohnverhältnisse oder überforderte Angehörige haben bzw. in soziale Isolation zu geraten drohen. Die Gemeinde lege den Mietbeitrag fest, der die 309 Euro im Monat nicht überschreiten dürfe; den Tagessatz für die Betreuung und Begleitung bestimme das Bürgerheim als beauftragte Trägerkörperschaft. Für das begleitete Wohnen sei eine Bezugsperson erforderlich, die täglich bei den Senioren vorbeischaut, sie informiert, kleine Botengänge und Besorgungen erledigt und sie unterstützt. Das betreute Wohnen beinhalte auch eine Mahlzeit und Reinigung; Zusatzleistungen können zu festgelegten Tarifen zugekauft werden. Die Bezugsperson muss eine Fachkraft im sozialen Bereich sein; für einfache Dienste ist keine Spezialisierung erforderlich.
2,7 Millionen Euro
Bürgermeister Dieter Pinggera nannte die Baukosten von 2,7 Millionen Euro inklusiv Ankauf des Areals, wobei für die Gemeinde 1,6 Millionen aus den Eigenmitteln anfallen, der Rest wird über Landesbeiträge und dem Rotationsfond finanziert. Beim ehemaligen Obstmagazin der Familie Wielander gegenüber dem Lebensmittelgeschäft Rungg ist dieses Haus nach den Plänen von Architekt Lukas Wielander kürzlich fertiggestellt worden. Im Haus befinden sich 12 Wohneinheiten mit gemeinsamer Wohnküche, Wohnstube und Terrasse. Ein Aufzug führt über alle fünf Geschosse. Architekt Lukas Wielander hat bewusst typische Vinschger Elemente in den Bau einfließen lassen und so die Wertschätzung den Senioren gegenüber umgesetzt. Monika Wellenzohn, Präsidentin des Bürgerheimes, nannte das Haus eine große Bereicherung für die Senioren der Gemeinde, in einer barrierefreien Wohnung leben zu dürfen, Hilfestellung zu erhalten und trotzdem seine Eigenständigkeit bewahren zu können. Ein erster Schritt sei vorläufig nur das Angebot des begleiteten Wohnens. Das Bürgerheim biete die Möglichkeit der Nutzung der Seniorenmensa an. Vorerst sei jedoch viel Vorarbeit zu leisten. Der Übertragungsakt, die Kriterien und Einzelheiten, die Dienstleistungscharta und die Konzessionen sind gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung zu erstellen, so die Präsidentin.
