Michl Ebner, Alfred Aberer und Manfred Pinzger applaudieren Bernhard Schweitzer.

Neue Ideen braucht das Land

Publiziert in 5 / 2015 - Erschienen am 11. Februar 2015
Geht es nach der Handelskammer, müssen Südtirols Unternehmer rechtzeitig mit neuen Ideen vertraut und befruchtet werden. Naturns - Zum 4. Mal nahm die Handelskammer zu Jahresbeginn an drei Orten in Südtirol Unternehmerinnen und Unternehmer an die Hand, signalisierte Aufbruchstimmung und schaffte Kontakt zu Vorzeigeunternehmen. Daraus ist auch das Motto der Treffen entstanden „Wirtschaft im Wandel. Zeit für neue Ideen“. Das Treffen im Westen des Landes fand am Sitz der Schweitzer Project AG statt, in den Räumen eines echten „Global Players“ im Ladenbau. Zur Begrüßung trat als Mitglied des Kammerrates der Touristiker Manfred Pinzger, HGV Landespräsident, ans ­Mikrophon. Um den „Unruhe-Begriffen Wandel und neue Ideen“ Beständiges und Vertrautes an die Seite zu stellen, ging Alfred ­Aberer, Generalsekretär der Handelskammer, auf Aufgaben, Dienste und Ziele der Körperschaft ein. Danach sprach Gastgeber Bernhard Schweitzer zum Thema „Märkte im Wandel“ und sandte Schockwellen aus. Schon die Vorstellung seines Betriebes beeindruckte und machte klar: Für Schweitzer Project kommt der Wandel in der Wirtschaft nicht überraschend. Mit seinen 700 Mitarbeitern an 16 Standorten im In- und Ausland hat er seit Jahren auf ungewöhnliche Wünsche von Kunden wie H&M, C&A, Burberry oder Rewe ungewöhnlich reagieren müssen. „Dabei waren Schnelligkeit und Zuverlässigkeit unsere wichtigsten Waffen im Ringen um Marktanteile auch in Billigländern“, erklärte er. Es muss für die 50 Teilnehmer, darunter viele aus dem Bankensektor, ein Wechselbad der Gefühle gewesen sein. Schweitzer setzte in seinem Referat serienweise provokante Aussagen und verblüffende Erkenntnisse. Er rüttelte auf mit Feststellungen wie „Banking is essential, Banks are not“ in der Bedeutung, dass Finanzgeschäfte unentbehrlich sind, Banken aber nicht gebraucht werden. Ähnliches zum Handel: „Retail is essential, Retailers are not“. Damit war Bernhard Schweitzer mitten in der Online-Welt, in der kein Stein mehr auf dem anderen bleibt und menschliche Arbeit scheinbar entbehrlich macht. Unternehmen müssen Konventionen über Bord werfen und Innovationen suchen. Es wurde die „neue Handelskultur“ über intelligente Integration von On- und Offline-Erlebnissen ins Gespräch gebracht. Von „integrierter Gastronomie“ war die Rede und „authentischen Erlebnissen“ durch Erzählen von Geschichten und Romantisierung von Lebensmitteln. Bernhard Schweitzer beschloss seinen Vortrag mit einem Video, das eine Note-Book-Werbung parodierte und auf einen Versandkatalog bezogen mit dem Satz endete: „Erfahre die Kraft des Buches“. Handelskammerpräsident Michl Ebner wies noch einmal auf den Sinn der Treffen hin und ­stellte fest: „Wir müssen uns dem Wandel stellen“. Auf das Video bezogen fühlte er sich getröstet: „Es gibt noch Hoffnung für das Buch.“ s
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