Am 28. Februar bildeten sich vor dem Testzentrum im Kulturhaus in Schlanders zum Teil lange Warteschlangen.
Am 28. Februar bildeten sich vor dem Testzentrum im Kulturhaus in Schlanders zum Teil lange Warteschlangen.

Nicht ins Kino, sondern zum Test

Publiziert in 7-8 / 2021 - Erschienen am 4. März 2021

Mals/Schlanders/Partschins - Die Gemeinde Mals hatte es schon einige Tage vorher erwischt. Für die Gemeinden Schlanders und Partschins kam die Hiobsbotschaft am 27. Februar: auch in Schlanders und Partschins wurden Fälle der hochansteckenden südafrikanischen Coronavirus-Variante festgestellt. Nun stand fest, dass es ab dem 1. März auch für das Betreten oder Verlassen dieser Gemeinden ein negatives Testergebnis brauchen wird. Bereits am 27. Februar setzten die Gemeindeverwaltungen von Schlanders und Partschins alles daran, um noch am Sonntag, 28. Februar, Testmöglichkeiten anzubieten. In Schlanders standen an diesem Tag im Kulturhaus 5 Testlinien bereit. Der Andrang war vor allem am Vormittag und frühen Nachmittag groß. Hunderte Personen standen an. Ohne den außerordentlichen Einsatz der Koordinatorin Sonja Gorfer und vieler weiterer Mitarbeiter*innen wäre es laut Bürgermeister Dieter Pinggera nicht möglich gewesen, in kürzester Zeit ein Testzentrum mit 5 Linien einzurichten. Viele, die sich am letzten Februartag testen ließen, waren Auswärtige, darunter viele Personen, die am nächsten Tag von auswärts nach Schlanders zum Arbeiten mussten. Die Stimmung unter den Wartenden war unterschiedlich. Die Kommentare reichten von „Jetzt ist aber bald genug!“ und „Warum kann man sich nicht bei allen Hausärzten und in allen Apotheken testen lassen?“ bis hin zu „Man predigt uns täglich Abstand zu halten und jetzt stehen wir hier in einer Menschenmenge“, „Das bringt eh alles nichts!“ und „Wenn es schon sein muss, werden wir auch das noch schaffen.“ Besonders scharf reagiert haben gegen die Einstufung der Gemeinde Schlanders als „Sperrzone“ die Ratsmitglieder der Süd-Tiroler Freiheit, die sich bereits am 28. Februar „klar und deutlich gegen die Schließung der Gemeindegrenzen von Schlanders“ aussprachen. Man verstehe nicht, „welchen Plan die Landesregierung mit dem Einsperren der Bürger beabsichtigt, da bisher nur bei einer einzigen Person die sogenannte ‚südafrikanische Mutation’ nachgewiesen werden konnte.“ Die Tatsache, „dass immer mehr Gemeinden betroffen sind, zeigt zudem, dass die Sperrung einzelner Gemeinden nichts mehr bringt.“ Im Vergleich zum 28. Februar (von 1.077 Antigen-Tests, die allein an diesem Tag durchgeführt wurden, waren 4 positiv) waren die Warteschlangen vor dem Kulturhaus am 1. März nicht mehr so lang. Ab dem 2. März wurde in der Großraumturnhalle in Schlanders getestet. Der negative Test darf nicht älter als 72 Stunden sein (Testtag plus 3 ganze Tage). Die Teststation in Partschins wurde im „Geroldsaal“ in Rabland eingerichtet. Auch dort konnte man sich bereits ab dem 28. Februar testen lassen.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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