Schülerinnen und Schüler der Oberschulzentren Mals und Schlanders sowie der Fachschulen Fürstenburg und Kortsch hatten sich mit Themen rund um die Frage „Südtirol ein offenes Land?“ beschäftigt. Fotos: Systems GmbH
Gustav Rechenmacher, Bezirksvertreter des Unternehmerverbandes Südtirol.

„No risk, no fun!“ und die Frage nach Offenheit

Publiziert in 14 / 2017 - Erschienen am 19. April 2017

Mals - Am 6. April präsentierten Schülerinnen und Schüler der Oberschulzentren Mals und Schlanders sowie der Fachschulen für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg und für Hauswirtschaft und Ernährung Kortsch Arbeitsergebnisse rund um das Thema: „Südtirol, ein offenes Land?“
Moderiert von Theo Hendrich, angereichert mit Referaten von Lisa Gius (Schweitzer Group) und Gustav Rechenmacher, Bezirksvertreter des Unternehmerverbandes Südtirol, stellten Schülerinnen und Schüler von insgesamt vier Vinschger Schulen ihre montagelange Beschäftigung mit Südtirol und seinen gesellschaftspolitischen, vor allem aber unternehmerischen Herausforderungen in den Mittelpunkt der Begegnungsveranstaltung Schule-Unternehmen: „Be open – offen denken – aprisi al mondo“.

„Südtirol sollte immer mehr zu einem offenen Land werden“

Gustav Rechenmacher erwähnte in seinem Referat verschiedenste Aspekte, die zu einer Offenheit im Denken, aber auch zu einer in der Gesellschaft nachgefragten Handlungsbasis und einem dementsprechenden Aktionsradius führten. Stetige Bereitschaft zu Veränderungen, positive Grundhaltung, Durchhaltevermögen, Wagemut und ein Ziel, das der Mensch nicht aus den Augen verlieren solle, waren nur einige der vielen angesprochenen Aspekte. „Damit Unternehmen“, so Rechenmacher, „und Südtirol die Herausforderungen der Zukunft bestmöglich bewältigen können, muss Südtirol immer mehr zu einem offenen Land werden. Davon sind wir im Unternehmerverband überzeugt.“

Vielzahl von Darstellungsformen

Schüler und Schülerinnen hatten ihre Beschäftigung mit dem Thema der Offenheit in verschiedenen Darstellungsformen präsentiert, unter anderem fanden sich auf dem Podium der Aula des Schulzentrums fiktive Bewerbungsgespräche in drei Sprachen, Vorverhandlungssituationen zwischen US-Investoren und Südtiroler Unternehmen, blinkende Charts, die auf die Unabdingbarkeit eines funktionierenden Breitbands hinwiesen sowie jede Menge Zahlen, Daten, Fakten und Meinungen, vorgestellt in Kurzreferaten.

Globalisierung, Infrastrukturen, Breitband und Sozialunion

Doch der Reihe nach. Die Schülergruppe der Fachschule für Landwirtschaft Fürstenburg schaute anhand der Globalisierung nach positiven Aspekten wie erweiterte Kundenkreise und Arbeitsplätze im In- und Ausland, verwies jedoch auf die Ausbeutung von Arbeitskräften und lange Transportwege, die kaum nachhaltig seien. Infrastrukturen sollten wesentlich verbessert, der Schwerverkehr auf Schienen gelegt werden. Die als Wirtschaftsunion gegründete EU solle zu einer Sozialunion heranwachsen. Menschen auf der Flucht haben die Schüler ebenso beschäftigt, auch, weil sie sich im Vorfeld wenig damit auseinandergesetzt hatten. 86 Prozent aller Flüchtlinge weltweit seien im Umkreis ihrer jeweiligen Heimatländer, 5 Prozent würden den Weg nach Europa suchen, 51 Prozent von diesen seien minderjährig. Das Fazit der Schüler: „Ein leistbarer Prozentsatz für Europa“.

So geht es auch: Film als Arbeitsmittel eingesetzt

Zu dieser Thematik, den realen und ideellen Grenzen hatten auch die Schülerinnen und Schüler der Landesberufsschule Schlanders jede Menge zu vermitteln: Mit einem kurzen Dokumentationsfilm, der Interviews mit Flüchtlingen, Bürgermeister und Bewohnern zeigte. Wie wichtig Sprachen sind, demonstrierte eine weitere Gruppe der Schule und verblüffte mit perfektem Italienisch, Französisch und Englisch. Von den Gesamtergebnissen beeindruckt zeigte sich Direktor ­Werner Oberthaler: „Euch gelang es, die Weite der Thematik in Nähe umzusetzen“.

Katharina Hohenstein
Katharina Hohenstein
Vinschger Sonderausgabe

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