So konfliktfrei wie hier oberhalb der Zufallhütte in Hintermartell verläuft das Zusammentreffen von Bikern und Wanderern nicht immer.

Noch ist fast alles erlaubt

Publiziert in 26 / 2020 - Erschienen am 30. Juli 2020

Martell - Dass sich Biker in immer höhere Gegenden wagen, ist bekannt. Erleichtert wird der „Aufstieg“ oft mit Seilbahnen oder Elektroantrieb. Konflikte zwischen Wanderern und Bikern, denen es zumeist um eine möglichst „flotte“ Abfahrt geht, sind vorprogrammiert. Auch im Nationalpark Stilfserjoch gibt es derzeit noch kaum verbindliche Regeln, Vorschriften oder Verbote. Die Madritschjoch MTB-Tour etwa, die über das 3.125 m hohe Madritschjoch führt, das Sulden und Martell verbindet, wird im Internet als eine der „beeindruckendsten MTB-Touren“ bezeichnet. Es sei eine „Wohltat“, in Sulden die Seilbahn bis hinauf zur Schaubachhütte zu nutzen. Nach dem „härtesten Teil der Tour“, sprich dem Aufstieg zum Joch, geht es „flowig“ hinunter nach Martell: „Der erste Abschnitt ist kaum befahrbar, zu steil, rutschig und kantig sind die Steine - also Bike bergab tragen… doch bald lässt der Belag eine flotte Abfahrt zu.“ Dennoch sei große Achtsamkeit geboten. Auf Biker, die vom Madritschjoch kommend in Richtung Zufallhütte unterwegs waren, stieß man auch am 19. Juli, als der Marteller Almenweg offiziell eröffnet wurde. Wie aus Gesprächen mit Verantwortlichen des Nationalparks herauszuhören war, sollen im Zuge der Erstellung des neuen Nationalparkplans feste Regeln festgeschrieben werden. Es wird demnach beabsichtigt, bestimmte Routen für die Biker zu kennzeichnen und das Biken außerhalb dieser Routen strikt zu untersagen.

Josef Laner
Josef Laner

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