Noch kein endgültiger Durchbruch
Bozen/Laas/Schlanders - Zu einem endgültigen Durchbruch kam es zwar noch nicht, „aber das Gespräch war konstruktiv und ich bin zuversichtlich, dass ein guter Schritt in Richtung einer Lösung getan wurde. Nun sind noch etliche Detailfragen in beiden Gemeinden bzw. Fraktionen zu klären.“ So kommentierte der Schlanderser BM Dieter
Pinggera das Treffen zu den Themen Marmorabtransport und Beilegung der damit zusammenhängenden Rechtsstreitigkeiten. Es war Landeshauptmann Arno Kompatscher, der am 5. Juni zur Aussprache nach Bozen eingeladen hatte. Mit am Tisch saßen Landesrat Arnold Schuler, Ressordirektor Klaus Unterweger, der ehemalige Landes-Generalsekretär Hermann Berger, sowie die Bürgermeister von Laas und Schlanders und die Präsidenten der Fraktionen Laas und Göflan, Oswald Angerer und Erhard Alber. Das Lösungskonzept sieht für den Abtransport des Marmors den Einsatz umweltschonender, mit Wasserstoff betriebener LKWs vor. Während man damit in Schlanders laut Pinggera gut leben kann, beharrt die Laaser Seite darauf, dass die Schrägbahn weiterhin als Transportstruktur genutzt wird, und zwar für den Abtransport von Marmorblöcken mit sogenannter Normalgröße. Für übergroße Blöcke steht ebenfalls der Einsatz von Wasserstoff-LKWs im Raum. „Eine rein touristische Nutzung der Schrägbahn kommt für uns nicht in Frage und für den LKW-Abtransport großer Blöcke braucht es eine Umfahrung, um die Belastungen im Dorf zu minimieren“, sagte der Laaser BM Andreas Tappeiner dem der Vinschger. Man beabsichtige, das Thema bei einer Bürgerversammlung auf das Tapet zu bringen, zu der auch zuständige Landesbeamte eingeladen werden sollen.
Tappeiner schätzt, dass es erst 2019 zu einer für alle zufriedenstellenden Lösung kommen wird. Das Provisorium für den Straßen-Abtransport des Marmors über Göflan dürfte für ein weiteres Jahr verlängert werden. Tappeiner erinnerte auch daran, dass neben der Frage des Abtransports in beiden Gemeinden auch eine Beilegung sämtlicher Rechtsstreitigkeiten angepeilt wird. Zu den weiteren „Marmor-Aussprachen“ sollen auch die Bruchbetreiber eingeladen werden.