Nur eine Handvoll Reis
Kortsch - „Die Hälfte aller Menschen will abnehmen, die andere Hälfte verhungert“, stand am 15. Oktober zum Welternährungstag auf einem Plakat in der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung lesen. Die 2. Klasse der Fachschule hat in einem besonderen Projekt dem Hunger den Kampf angesagt: eine Woche lang sind die Schülerinnen im Fach Ernährungslehre mit ihren Lehrpersonen Simone Tschenett und Sabine Platzgummer den verschiedenen Faktoren, die zu Hunger führen, auf den Grund gegangen. Gleichzeitig haben sie im Fach Küchenführung für alle Mitschüler eine Woche lang die Jause zubereitet und verkauft. Den stolzen Erlös von 1.310 Euro überreichten sie kürzlich den Vertreterinnen der Vinschger Tafeln. „Wir wollten ein Zeichen setzen, dass auch bei uns Hunger und Armut herrscht“, so die Schülerinnen. Bei der Spendenübergabe lieferten sie aussagekräftige Zahlen zum Hunger in der Welt. Demnach sind 821 Millionen Menschen auf der Welt von chronischem oder akutem Hunger betroffen. 5,5 Millionen Kinder leiden an Mangelernährung und bekommen höchstens eine Handvoll Reis am Tag. Die schlimmste Kombination sei Krieg und Hunger, so eine Schülerin, aber auch der Klimawandel trage zum Hunger auf der Welt bei. - Die
Schülerinnen hatten auch Tipps dabei, was wir im Kleinen gegen Hunger und Verschwendung tun können: regionale Produkte bevorzugen, mit Einkaufszettel einkaufen, auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten, keine Lebensmittel verderben lassen usw. Andrea Kurz von der Schlanderser Tafel und Schulleiter Martin Unterer lobten die nachahmenswerte Initiative der Schülerinnen. „Mit eurer Spende können wir Produkte für die Tafel einkaufen, die wir sonst nicht bekommen“, sagte Andrea Kurz.
