Referent Wilfried Mairösl vor Führungskräften der Untervinschger Wehren. Ehrengäste waren FF-Landespräsident Wolfram Gapp, FF-Bezirkspräsident Obervinschgau Manfred Thöni und sein Inspektor Peter Theiner, FF-Bezirkspräsident-Stellvertreter in Meran Erwin Kuppelwieser und Abschnittsinspektor in Meran Stefan Kofler.
Klaus Wellenzohn, Leiter BRD Schlanders, mit Thomas Tecini, FF-Bezirkspräsident Untervinschgau (rechts).
Psychotherapeut Wilfried Mairösl aus Lana.
Referent Robert Sartori, Geschäftsstelle BRD Vilpian.

Ohne Altlasten zu neuen Einsätzen

Im Dreikönigsseminar 2019 wurden Stressbewältigung, Abläufe bei Suchaktionen und Unwettereinsätze im Oktober angesprochen.

Publiziert in 1 / 2019 - Erschienen am 15. Januar 2019

Schlanders - „Ihr habt ein relativ stressiges Hobby“, wandte sich der Notfallpsychologe Wilfried Mairösl an die Führungskräfte der 18 Wehren im Bezirk Untervinschgau. Gemeint waren natürlich Einsätze mit traumatischen Stress-Reaktionen. Diese seien zu akzeptieren, aber auch abzubauen, damit sie nicht in einer chronischen posttraumatischen Belastungsstörung enden. Dafür sei jeder selbst verantwortlich, mahnte der Psychologe und erinnerte an den Referatstitel „Verantwortungsvoller und gesunder Umgang mit Belastungen“. Mairösl schlug einfache Möglichkeiten vor, den Stress-Pegel abzubauen. Als gelungenes Beispiel zitierte er das „Stressmanagement“ nach dem Zugunglück in der Latschander. Ein mutiger Feuerwehrmann habe vorgeschlagen, mit dem Zug einige Stationen zu fahren und sich durch „Konfrontation“ Erleichterung zu verschaffen. „Es ist eure Verantwortung, ohne Altlasten zu neuen Einsätzen zu gehen“, erinnerte der Referent. Von Verantwortung handelte auch das Referat „Dilemma Suchaktion“ von Robert Sartori, BRD-Geschäftsstelle. Er beleuchtete die Rolle und den Druck auf den Einsatzleiter bei Suchaktionen. Dazu erwähnte er die Einführung von Prioritätsstufen in der Alarmierung und die Rolle der Behörden im Falle von Mobilfunkortung und Eingrenzung des Suchareals mittels eines „IMSI-Catchers“. Angesprochen und vom Landesfeuerwehrpräsidenten Wolfram Gapp ergänzt wurden die Rolle des Bürgermeisters und des Versicherungsschutzes. Von einer erfolgreichen Suchaktion berichtete der Leiter der Bergrettung Schlanders, Klaus Wellenzohn.Das Seminar endete nach fast 4 Stunden mit dem knappen Hinweis auf 105 Einsätze mit 516 Wehrmännern und -frauen und 116 Einsatzfahrzeugen im Jahre 2018 durch den Präsidenten des Feuerwehrbezirks Untervinschgau, Thomas Tecini. Zuvor hatten die Abschnittsinspektoren des Bezirks auf die turbulenten und zum Teil dramatischen Ereignisse des 30. Oktobers 2018 geblickt. Allein in der Gemeinde Kastelbell-Tschars - berichtete Florian Semenzato - hätten sich die 3 Wehren  nicht nur mit Vermurungen und Steinschlag beschäftigt, sondern sogar über die Etsch gewehte Großkisten vom Bahngleis entfernen müssen. Vom Abschnitt 2 berichtete Urban Pirhofer von Einsätzen aller 5 Wehren an vielen Fronten mit Hochwassergefahr für Latsch, Unterbrechung der Vinschgaustraße durch Steinschlag in der Latschander, Vermurungen, Verkehrsunfall und Straßensperren. Im Abschnitt 3 seien an die 120 Mann im Einsatz gewesen, aber man sei noch mit einem blauen Auge davon gekommen, meinte Kurt Tappeiner. Hugo Trenkwalder berichtete von vermurten Straßen in Laas, Überflutungen in der Industriezone Eyrs und Steinsprengung ebenfalls in Eyrs. 

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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