Ob eine eigene Pestizid-Studie für die ­Gemeinde Mals in Auftrag gegeben wird, soll der Gemeinderat bei der nächsten Sitzung festlegen.

„Ohne Studie habe ich keine Handhabe“

Publiziert in 23 / 2013 - Erschienen am 19. Juni 2013
BM Ulrich Veith: „Es geht darum, die Bevölkerung schützen oder beruhigen zu können.“ Mals - Noch steht nicht fest, ob die Gemeinde Mals eine wissenschaftliche Studie über die Auswirkungen von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft auf die Gesundheit des Menschen, der Tiere und auf die Umwelt in Auftrag gibt. Die Meinungen über die Auftragserteilung gingen bei der Ratssitzung am 10. Juni auseinander. „Es gibt bereits Studien, wonach der Einsatz von Pestiziden die menschliche Gesundheit gefährdet. Müsste der Bürgermeister hier nicht handeln?“ fragte Daniela di Pilla Stocker. Aufklärung sei gefragt, „auch in unserem Interesse, wenngleich bei diesem Thema auch ein bisschen gehetzt wird,“ meinte Gerold Frank. Die Abdrift sei ein Riesenproblem. Unbestritten sei, „dass es in unserer Reihen schwarze Schafe gibt.“ Von einer eigenen Studie parallel zu der von LR Richard Theiner angekündigten, landesweiten Studie (der V­­inschger Nr. 21 2013) rate er ab. „Studien gibt es schon jetzt genug. Dass eine Gefährdung gegeben ist, ist erwiesen,“ sagte Christine Taraboi Blaas. Es sei an der Zeit, dass der Obervinschgau eine Vorreiterrolle übernimmt: „Die Leute warten darauf. Der Bürgermeister muss handeln.“ Bruno Pileggi bedauerte, „dass sich die Landschaft in wenigen Monaten verändert hat. Wie verlieren unsere Identität.“ Peppi Stecher stellte die Sinnhaftigkeit einer eigenen Studie in Frage: „Das ist ein landesweites Problem.“ Sibille Tschenett sprach von Geldverschwendung, zumal ja eine landesweite Studie geplant sei. Josef Thurner meinte, dass man sich nicht viel mehr erwarten könne als das Sammeln von Daten und Statistiken und eine Auswertung derselben. Für eingehende ­Studien und Untersuchungen bräuchte es viel Zeit und viel Geld. Auch Josef Sachsalber äußerte sich in diesem Sinn. „Das Ergebnis kann so oder so ausfallen,“ gab Marcel Weirather zu bedenken. Wie eine Studie, bei der die Laimburg mitwirkt, ausfällt, ist für Thurner klar: „Es wird nicht 50 Jahre geforscht, um dann zu sagen, das ist alles gesundheitsgefährdend.“ Für ­Joachim Theiner ist eine auf Mals zugeschnittene Studie notwendig. Der Grundsatzbeschluss wurde auf Vorschlag von BM Ulrich Veith vertagt. Einstimmig einigte sich der Rat darauf, dass der BM bis zur nächsten Sitzung Auskünfte einholt: Was wird mit der Landesstudie bezweckt und wie lange dauert die Erstellung? Welches unabhängiges Institut käme für die Malser Studie in Frage und wieviel Zeit und Geld bräuchte es dafür? Veith sieht in der Studie eine Handhabe, um überhaupt handeln zu können: „Ist eine Gefährdung gegeben, kann man die Leute schützen, wenn nicht, kann man sie beruhigen.“ Beide Seiten wollen von neutraler Seite erfahren, „wie es wirklich aussieht.“ sepp
Josef Laner
Josef Laner

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