Die neue Tunnel-Trasse durch Partschins; gestrichelt der frühere Vorschlag. Die heutige Staatsstraße wird auf der Höhe des Vereinsheimes unterquert.

Ohne Umfahrung keine Zukunft

Publiziert in 35 / 2014 - Erschienen am 8. Oktober 2014
Mit nur einer Gegenstimme beschließt der Gemeinderat Partschins, die „Umfahrung Rabland - Variante Vereinsheim“ in den Bauleitplan einzutragen. Partschins - Den Einstieg in die September-Sitzung bildete die Gemeindeimmobilien­steuer. Genauer die Diskussion um die hohen Katasterwerte ausgerechnet in Partschins. Es wurde keine schlüssige Erklärung für die 1994 gesetzlich festgelegten Werte gefunden. Gefunden wurde aber recht schnell der einstimmige Konsens, dass mit der Erhöhung des vorgesehenen Freibetrages von 586 Euro um weitere 200 Euro 98% der Hauptwohnungen befreit sind. Im Mittelpunkt der außerordentlichen Sitzung standen aber die vom Durchzugsverkehr geplagten Rablander. Eine Tunnellösung als „Variante H“ lag seit 2005 vor. Drei Jahre später wurde sie den Bürgern vorgestellt, in den Bauleitplan aufgenommen und von der Landesregierung genehmigt. Sie musste aber durch ein negatives, hydrogeologisches Gutachten verworfen werden. Inzwischen hatte ein Schweizer Ingenieurbüro eine neue Variante erarbeitet. Sie war bereits im August als „Umfahrung Rabland - Variante Vereinsheim“ Gegenstand einer angeregten Diskussion im Gemeinderat. Der Ausschuss fasste daraufhin sämtliche Stellungnahmen zusammen und stellte sie in der Ratssitzung vom 30. September wieder zur Diskussion. Obwohl das Bauvorhaben mit der Priorität „D3 - Ausschreibung voraussichtlich ab 2019“ aufscheint, sollte man bis 2018 ein Ausführungsprojekt haben, meinte Bürgermeister Albert Gögele. Den Räten ging es vor allem darum, die Entwicklungsmöglichkeiten des Dorfes durch eine Mindestlänge des Tunnels von 920 Metern zu garantieren. Eine tiefere Trassenführung mit maximaler Aufschüttung des Geländes an den Tunnelportalen im Osten und Westen soll die landwirtschaftliche Nutzung sicherstellen. Dass die Bauarbeiten der Tourismussaison anzupassen seien, wurde ebenso festgehalten wie konkrete Maßnahmen gegen Lärm- und Staubbelastung. Rat Karl Moser schlug vor, im Text nicht nur „das ungestörte Arbeiten“ der Hotels und Gastbetriebe anzuführen, sondern auch die Erreichbarkeit aller Betriebe sicher zu stellen. Bürgermeister Gögele sprach vom „vielleicht schwierigsten Straßenbauprojekt Südtirols“. Als betroffener Grundbesitzer ersuchte Walter Laimer, die Trasse möglichst tief anzusetzen. Ewald Lassnig meinte: „Ohne Umfahrung gibt es keine Zukunft für Rabland. Jetzt können wir endlich sagen, dass wir wissen, was wir wollen.“ Mit nur einer Gegenstimme und Parteien übergreifend beschloss der Rat, die Bauleitplanänderung der Landesregierung vorzuschlagen. „Dass wir innerhalb kürzester Zeit diesen Konsens zur neuen Variante erreicht haben, stimmt zuversichtlich. Schließlich ist die Prioritätenliste der Straßenbauprojekte nicht in Stein gehauen“, meinte Verkehrsreferent Stefan Ganterer. s
Günther Schöpf
Günther Schöpf

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