Osteoporose vorbeugen
Schlanders - Die Rheuma-Liga möchte die Volkskrankheit Osteoporose zum Thema in Südtirol machen und die Menschen über die Ursachen und die Behandlung dieser rheumatischen Erkrankung aufklären. Auf Einladung der KVW-Ortsgruppe Schlanders fand kürzlich ein Informationsabend der Rheuma-Liga Südtirol mit dem Rheumatologen Marco Masia als Referent zum Thema „Osteoporose“ statt.Eingangs stellte das Vorstandsmitglied Birgit Kaschta die Aufgaben und Ziele der Rheuma-Liga Südtirol vor und lud die vielen anwesenden Zuhörer/innen zur Teilnahme an den verschiedenen Kursen ein. „Unser Anliegen ist eure Gesundheit“, betonte Birgit Kaschta nach der Begrüßung durch Hannes Weithaler vom KVW Schlanders. Sie dankte der KVW-Ortsgruppe Schlanders für die Einladung und hob besonders die hilfreiche Mitarbeit von Marianne Pircher in der Rheuma-Liga hervor.Referent Marco Masia ist einer der 15 Rheumatologen des landesweiten Dienstes für Rheumatologie. Er arbeitet an den Krankenhäusern von Schlanders und Meran. Er bezeichnete die Osteoporose als eine quantitative und qualitative Veränderung des Knochengewebes durch verschiedene Einflussfaktoren. Der Abbau der Knochenmasse und der Knochenstabilität kennzeichnet die Erkrankung und führt zu erhöhter Brüchigkeit und einem erhöhten Frakturrisiko. Zur Diagnose einer Osteoporose wird meist eine Knochendichtemessung durchgeführt. Dabei wird die Dichte der Knochen, meist an Wirbelsäule und Oberschenkelhals, gemessen. Im Röntgenbild erkennt man eine fortgeschrittene Osteoporose an einer löchrigen Knochenstruktur. Mit der Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) wird der sogenannte T-Wert ermittelt. (Ein T-Wert von ≥ −1 gilt als normal, ein T-Wert zwischen −1 bis −2,5 spricht für das Vorliegen einer Vorstufe der Osteoporose vor, der Osteopenie, und ein T-Wert von < −2,5 bedeutet: Diagnose Osteoporose). Die Knochendichte nimmt im Laufe des Lebens ab; durch die Menopause sind Frauen am häufigsten davon betroffen. Osteoporose macht sich nicht durch Symptome bemerkbar und wird oft erst bei einer Knochenfraktur entdeckt. Daher ist es umso wichtiger, durch einen gesunden Lebensstil, durch das Vermeiden von Tabak- und Alkoholkonsum und durch eine zureichende Zufuhr von Kalzium, Phosphor, Magnesium und Vitamin D der Osteoporose entgegenzuwirken.
Lebensmittel und Vitamin D
Um die Knochen zu stärken und Osteoporose vorzubeugen, sollte man auf eine kalzium- und eiweißreiche Ernährung, die sogenannte Mittelmeer-Diät, achten. Milch, Joghurt und Käse sind hervorragende Kalziumlieferanten. Milchprodukte können in der Kindheit die Knochendichte erhöhen, und auch im Erwachsenenalter profitiert man davon. Grünkohl, Brokkoli, Fenchel und Spinat enthalten ebenfalls viel Kalzium. Fettfische wie Lachs, Makrele und Thunfisch sind besonders kalziumreich und enthalten zudem viel Vitamin D. Vitamin D spielt eine zentrale Rolle bei der Stärkung und Gesunderhaltung der Knochen. Vitamin D unterstützt die Aufnahme von Kalzium aus der Nahrung im Darm und den Einbau in die Knochen. Ohne ausreichend Vitamin D kann Kalzium nicht optimal verwertet werden, was langfristig zu Knochenschwund führt. Vitamin D beeinflusst die Aktivität der knochenaufbauenden Osteoblasten und der knochenabbauenden Osteoklasten.
Sport gegen Osteoporose
Körperliche Aktivität schützt vor Knochenschwund. Die Kräfte, die dabei auf den Knochen wirken, regen die knochenaufbauenden Zellen an, neue Knochensubstanz zu bilden. Ideale Sportarten sind Krafttraining, Nordic Walking, Wandern, gymnastische Übungen, Wassergymnastik, Qigong, Tai-Chi, Tanzen und Langlaufen.