Patenschaft für den Schutzwald
Publiziert in 38 / 2016 - Erschienen am 26. Oktober 2016
Die Fachschule Fürstenburg übernimmt für 3 Jahre die Schutzwaldpflege für drei Waldbestände in der Gemeinde Mals.
Burgeis - Wälder erfüllen viele Funktionen. Nicht selten unterschätzt wird die Funktion von Wäldern als Schutz von Infrastrukturen, Siedlungen und Grundstücken sowie als Schutz vor Muren, Lawinen, Steinschlag und Wind. Eine besondere Bedeutung kommt den Lärchenschutzwäldern im Vinschgau zu. Schon seit Jahren setzt das Forstinspektorat Schlanders Maßnahmen, um Lärchenbestände gezielt zu pflegen und zu behandeln, damit die Schutzfunktion erhalten bzw. verbessert wird. Als neuer Partner in diesen Bemühungen konnte nun die Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg mit ins Boot geholt werden, und zwar in Form einer Schutzwald-Patenschaft. Die Fachschule fungiert in den nächsten 3 Jahren als Pate für die Schutzwaldpflege in drei Waldbeständen in der Gemeinde Mals. Die zweiten, dritten und vierten Klassen der Fachrichtung Forstwirtschaft werden sich nun theoretisch und praktisch dieser Wälder annehmen. Offiziell besiegelt wurde die Patenschaft, die als neuer Baustein des Projektes „LärchenSchutzWald Vinschgau“ anzusehen ist, am 20. Oktober in der Aula Magna der Fachschule in Burgeis. Die Schutzwald-Patenschaft trägt die Unterschriften der Landesräte Arnold Schuler und Philipp Achammer sowie der Fraktionsvorsteher von Mals und Planeil, Armin Plagg und Franz Serafin Punter. Amtsdirektor Mario Broll vom Forstinspektorat Schlanders führte im Anschluss an Gruß- und Dankesworte von Schuldirektorin Monika Aondio in die Thematik des Schutzwaldes im Vinschgau ein. Im Vinschgau komme der Schutzfunktion eine besondere Rolle zu. Auch über Investitionen im Schutzwald während der vergangenen 10 Jahre informierte Broll. Im Durschnitt seien pro Jahr für Schutzwaldsanierungen und Weideverbesserung sowie für Forstschutzmaßnahmen, Waldpflege und weitere Maßnahmen fast 2,5 Mio. Euro ausgegeben worden. Die Schutzwaldpflege sei im Vergleich zu Waldsanierungen und technischen Verbauungen viel kostengünstiger. Georg Pircher, der Stellvertreter von Broll, stellte das Projekt „LärchenSchutzWald Vinschgau“ im Detail vor. Er erinnerte an bisher gesetzte Maßnahmen und blickte auch nach vorne. Als Hauptprobleme der Lärchenschutzwälder im Vinschgau nannte er die Überalterung der Bäume, die fehlende Verjüngung und die Abnahme der Bestandsstabilität. Das Hauptaugenmerk sei daher auf die Verjüngung und Stabilisierung der Waldbestände zu legen, sowie auf die Instandhaltung und Vervollständigung der gesetzten Maßnahmen und Bauwerke. Die konkreten Maßnahmen des Patenschaftsprojektes stellten die Lehrkräfte Maria Eisenschmid und Martin Stecher vor. Vorgesehen sind nicht nur Erhebungen und Datenerfassungen, sondern auch die Einleitung von Verjüngungsmaßnahmen in den drei ausgewählten Waldbeständen sowie das Aufstellen von Zäunen, Bepflanzungen und weitere Maßnahmen. Forstlandesrat Arnold Schuler, Franz Serafin Punter und Armin Plagg begrüßten die Patenschaft. Zusätzlich zu den dabei geplanten Maßnahmen werde mit dieser Patenschaft die Schutzfunktion der Wälder einmal mehr in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt. Die Information und Sensibilisierung der gesamten Bevölkerung für Schutzwaldthemen sind bereits seit Jahren vorrangige Ziele des Forstinspektorates sowie auch von Fraktionen als Waldeigentümer und von Gemeinden. Sepp
Josef Laner