Pfiati Roland
Sulden/Trafoi - Viele Trauernde haben sich am 10. April in Sulden eingefunden, um von Roland Thöni Abschied zu nehmen, natürlich unter der Einhaltung der Covid-19-Regeln. Der ehemalige Skirennläufer aus Trafoi war am Ostersonntag infolge einer Gehirnblutung im Alter von 70 Jahren plötzlich gestorben. Pfarrer Florian Öttl, der den Trauergottesdienst in Konzelebration mit Josef Hurton zelebrierte, würdigte nicht nur die sportlichen Leistungen von Roland Thöni, sondern hob auch sein sympathisches und bodenständiges Wesen als Mensch und Schafhirte hervor. Roland sei in seinen Heimatorten Trafoi und Sulden tief verwurzelt gewesen und habe viele Spuren hinterlassen. Auch auf seine Liebe zur Natur und zu den Bergen verwies Florian Öttl. „Der plötzliche Tod von Roland ist für alle, die ihn kannten, noch immer unvorstellbar“, sagte Franz Angerer in seiner Gedenkrede. Er erinnerte u.a. an das Jahr 1972, als Roland Thöni bei den Olympischen Winterspielen in Sapporo im Slalom hinter dem Spanier Francisco Fernández Ochoa und seinem Cousin Gustav Thöni die Bronzemedaille gewann. Roland habe mit seiner „offenen und kumpelhaften Art“ viele Menschen in seinen Bann gezogen. Nach seiner aktiven Laufbahn als Sportler eröffnete er mit seiner Frau Flopsy das Sportgeschäft „Sport Thöni“ mit Skiverleih in Sulden, wo sein Sohn Mark schon seit vielen Jahren mitarbeitet. Das Mitgefühl der Trauernden in der Pfarrkirche in Sulden, vor der Leinwand im Freien und an den Bildschirmen (über 900 Personen verfolgten die Trauerfeier live im Internet mit) galt den Angehörigen und Freunden von Roland Thöni. Scharf verurteilt haben Florian Öttl und Franz Angerer beschämende Unwahrheiten und Fake-News, die nach dem Tod von Roland Thöni auf Social Media-Plattformen verbreitet worden waren. Mark Thöni hatte bereits am 8. April auf Face-Book mitgeteilt, dass sein Vater keine Impfung bekomme hatte und dass er auch nicht Corona gehabt hatte. Öttl bedauerte, dass der Trauerfamilie mit der Verbreitung von bestimmten Theorien und Hirngespinsten zusätzliches Leid zugefügt wurde. Seine Tätigkeit als Schäfer in Trafoi hatte Roland Thöni 2011 aufgenommen. Damals sagte er dem der Vinschger: „Ich bin viel auf der Welt herum gekommen, doch eine so schöne Bergwelt wie hier ist sonst wohl kaum zu finden. Was gibt es Schöneres, als hier Schäfer zu sein?“
