Im Wantlbruch in Göflan

„Politische Lösung unumgänglich“

Publiziert in 11 / 2015 - Erschienen am 25. März 2015
Bozen/Schlanders/Laas - Eine neue Genehmigung für den Marmorabbau in Göflan und eine einvernehmliche und konkrete Lösung in der Frage des Marmorabtransports. Das sind laut dem ­Schlanderser Bürgermeister Dieter Pinggera die zwei Ziele, auf die man sich beim „Marmor-Gipfel“ am 16. März in ­Bozen geeinigt hat. Neben LH Arno Kompatscher und Landesrat Arnold Schuler, den Bürgermeistern von Laas und Schlanders und den Präsidenten der Fraktionen Laas und Göflan saßen auch Vertreter der zwei Bruchbetreiber mit am Tisch sowie Landesbeamte und Vertreter des Nationalparks. Die Urteile, mit denen das Verwaltungsgericht die Abbaugenehmigung des Landes für den Göflaner Marmorbruch sowie Ermächtigungen und Genehmigungen des Nationalparks und der Gemeinde Schlanders annulliert hat, werden weder von der Gemeinde Schlanders noch vom Nationalpark vor dem Staatsrat angefochten. Pinggera: „Eine politische Lösung ist unumgänglich. Das erklärte Ziel aller ist es, dass der Abbau in Göflan Anfang/Mitte Mai regulär aufgenommen werden kann.“ Das formelle Verfahren für die Ausstellung einer neuen Abbaugenehmigung wurde bereits eingeleitet. Am 20. März hat die Baukommission der Gemeinde Schlanders ihr positives Gutachten erteilt. Nun braucht es das Gutachten des Nationalparks sowie das Okay der Dienststellenkonferenz, damit der Landeshauptmann die Abbaubewilligung anfangs Mai unterschreiben kann. Parallel zu diesem Iter soll eine kleine technische Kommission, die am 16. März eingesetzt wurde und in der die zwei Bruchbetreiber, die zwei Gemeinden und die zwei Fraktionen vertreten sind, eine konkrete Lösung bezüglich der Transportfrage bis Ende April erarbeiten. Im Anschluss daran soll es einen weiteren „Marmor-Gipfel“ mit allen Beteiligten geben. Pinggera hofft, dass die Laaser Bruchbetreiber endlich alle Zahlen und Kosten offenlegen, da bereits zu viel kostbare Zeit verloren gegangen sei. Schlanders hält am Straßenabtransport über Göflan fest. In Laas soll weiterhin die Schrägbahn genutzt werden. Auf die Frage, ob Schlanders gewillt sei, diesen „Wettbewerbsnachteil“ zu Lasten von Laas auszugleichen, meinte Pinggera: „Wir halten dies nicht für einen Wettbewerbsnachteil, da Laas ja dadurch einen Ganzjahresabbau garantiert hat und in Göflan nur ein saisonaler Abbau möglich ist. Aber prinzi­piell sind wir zu einem vertretbaren Ausgleich bereit.“ Ein Blick in die Bilanzen der zwei Bruchbetreiber zeigt, dass die Göflaner Marmor GmbH wirtschaftlich recht gut arbeitet, während es beim Bruchbetreiber in Laas ziemlich „rot“ ausschaut. Sepp
Josef Laner
Josef Laner

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