Prader Jugendbeirat legt sich ins Zeug
Publiziert in 38 / 2013 - Erschienen am 30. Oktober 2013
Voller Einsatz für Anliegen von Jugendlichen.
Druck auf Amt für Mobilität
Prad - Nicht selten sind Jugendbeiräte Gremien, die nach einem ersten „Aufflammen“ nur mehr auf dem Papier weiterbestehen. Nicht so in Prad: der dortige Jugendbeirat, eingesetzt im Mai 2011, tritt in der Regel einmal im Monat zu einer Arbeitssitzung zusammen. Dass dabei nicht nur über Gott und die Welt gesprochen wird, sondern konkrete Anliegen mit Mut und dem nötigen Druck angegangen werden, zeigte sich auch bei der jüngsten Sitzung, die am 17. Oktober in der Teeküche des neuen Rathauses stattgefunden hat. der Vinschger war mit dabei. An Themen und Anliegen, die der rührige Jugendbeirat weiterbringen will, fehlt es nicht. Eines der Anliegen ist die Verlegung der Nightliner-Haltstelle vom Hauptplatz bis zur Disco Ladum. Es ist zwar gelungen, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den zuständigen Landesämtern direkt vor der Disco eine Haltestelle einzurichten, doch angefahren wird sie noch nicht.
Warten auf Nightliner-Haltestelle
vor der Disco
„Die Haltestelle ist zwar seit Juni da, aber noch immer nicht in Betrieb“, so Jugendbeirat-Präsident Peter Thöni und Vizepräsident Ludwig Andres. Nun wird dem zuständigen Landesamt ein Schreiben übermittelt, um Druck zu machen. Spätestens ab Dezember soll es klappen. Die Verlegung der Haltestelle ist auch deshalb wichtig, um Vandalenakte am Hauptplatz bzw. entlang der Straße bis zur Disco in Zukunft möglichst zu unterbinden. Es gab bereits mehrere Absprachen zwischen der Gemeindeverwaltung und Anrainern der Disco Ladum. Die Haltestelle soll demnach probeweise angefahren werden. Weiters wird beobachtet, wie sich die Haltestelle vor der Disco bewährt. Die Gemeindeverwaltung wies den Besitzer der Disco an, entsprechende Lärmschutzmaßnahmen zu treffen bzw. keine Konzerte im Freien abzuhalten, damit die Anrainer so wenig wie möglich gestört werden. Der Besitzer erklärte sich zudem bereit, die Besucher so lange wie möglich im Lokal zu halten, damit sie dann direkt in den Nightliner einsteigen können und nicht auf dem Parkplatz vor der Disco warten müssen, sagt Jugendreferent Sepp Gritsch
Bezüglich des Themas Vandalenakte wurde der Jugendbeirat auch insofern aktiv, als er in der Mittelschule Prad Aufklärungs- und Präventionsarbeit leistete. Sepp Gritsch, Rechtsmitglied des Jugendbeirates, bestätigte die Absicht der Gemeindeverwaltung, eine mobile Überwachungskamera anzukaufen. Diesem Vorhaben stehen die Beiratsmitglieder grundsätzlich positiv gegenüber. „Die verursachten Schäden an öffentlichen Anlagen müssen schließlich von der Allgemeinheit getragen werden“, sagte etwa Patrizia Andres. Auf Aufklärung und Prävention setzt der Jugendbeirat auch beim Thema KO-Tropfen. Bereits vor einiger Zeit hatte er zusammen mit dem Jugendgemeinderat Mals ein Konzept mit konkreten Maßnahmen für eine Kampagne gegen KO-Tropfen entwickelt.
Konzept für Kampagne
gegen KO-Tropfen
„Sobald dieses Thema wieder an Aktualität gewinnt, werden wir das Konzept umsetzen“, kündigte Peter Thöni an. Ein weiteres Anliegen, mit dem sich der Jugendbeirat befasst, ist die Schülerbeförderung. Die Lage habe sich heuer insgesamt verschlechtert, speziell für Oberschüler, die nach Schlanders oder Mals fahren müssen. Manchmal seien Busse und Züge restlos überfüllt. „Eine einzige Zuggarnitur reicht zu Stoßzeiten bei weitem nicht aus“, beanstandet der Jugendbeirat. Vermisst werde derzeit auch eine Anbindung von Prad zu den Direktzügen in Spondinig.
Freier Internetzugang in Vinschgerbahn gefordert
Wofür sich die Prader zusammen mit dem Jugendbeirat von Taufers und dem Jungendgemeinderat Mals noch einsetzen, ist ein freier Internetzugang in der Vinschgerbahn. „Wie schon bei anderen Anliegen wurden wir leider auch in diesem Punkt mit dem Hinweis vertröstet, dass die Bahn zunächst elektrifiziert werden muss“, so der Präsident. Endlich aus Bozen eingetroffen sei mittlerweile die Zusage, dass die Radabstellplätze in Spondinig überdacht werden. Zusätzlich zu den genannten Themen ist der Jugendbeirat noch in vielen anderen Bereichen aktiv. So wirkte er unter anderem auf Einladung des Seniorenbeirates bei der Namensfindung für die Seniorenstruktur mit, die offiziell Wohngemeinschaft St. Antonius heißt. Auch beim Dorfputztag, der 2014 wieder stattfinden soll, wird der Beirat mitwirken. Sepp Gritsch freut sich, dass sich der Jugendbeirat aktiv für die Anliegen der Jugendlichen einsetzt. Einen direkten Draht zur Gemeindepolitik hat der Jugendbeirat nicht nur mit dem Referenten Sepp Gritsch, sondern auch mit Rafael Alber, der als Gemeinderatsmitglied auf Initiative des Jugendreferenten im Jugendbeirat mitarbeitet. Worüber sich der Beirat besonders freut, ist das außerordentlich gute Funktionieren des Jugendtreffs JU!P Explosiv. Sepp

Josef Laner