„Projekt Oberländer Gletscherbahn“
Publiziert in 42 / 2015 - Erschienen am 25. November 2015
Graun - Zum Thema Anbindung Langtaufers-Kaunertal liegt nun eine weitere Studie vor. Erstellt wurde sie auf Initiative eines 5-köpfigen Komitees, in dem 5 Vertreter aus dem Gemeindegebiet von Graun sitzen: Josef Thöni, Magnus Blaas, Thomas Federspiel, Peter Oberhofer und Manfred Blaas. Am 20. November wurde das „Projekt Oberländer Glechtscherbahn“ im voll besetzten Vereinssaal in Graun von Paul Jakomet (Direktor Skigebiet Karerpass) vorgestellt. Einleitende Worte sprachen der Gemeindereferent Josef Thöni, der Grauner Bürgermeister Heinrich Noggler und sein Amtskollege aus dem Kaunertal, Josef Raich. Letzterer meinte, dass man zwar Verständnis für die Befürchtungen anderer Skigebiete haben sollte, aber solche Ängste seien nicht begründet, denn die Anbindung an ein Gletscherskigebiet würde zu einer Saisonverlängerung führen und Vorteile für die Winter- und die Sommersaison bringen. Laut Raich sollte die Investitionsbereitschaft von Hans Rubatscher und weiteren Investoren genutzt werden. In der Studie heißt es, dass die Verbindung Langtaufers-Kaunertaler Gletscher dem Oberland eine vollständig neue Perspektive geben könnte. Der Zugang zu einem Gletscher ermögliche eine Verlängerung der Saisonen um mehrere Monate. Die Gletscherbahn sei lediglich als Grundlage für eine wirtschaftliche Entwicklung des Oberlandes zu sehen. Das Projekt sieht den Bau von 2 Kabinenbahnen vor: Melag-Samer Boden sowie Samer Boden-Karlesjoch. Bei der Talstation In Langtaufers sollte u.a. ein Parkplatz für mindestens 200 Fahrzeuge entstehen. Der Finanzierungplan sieht Bruttoinvestitionen von über 22 Mio. Euro vor. Angepeilt wird, dass innerhalb Jänner 2016 auf Südtiroler Seite private Geldmittel in Höhe von 500.000 Euro aufgebracht werden. 4,2 Mio. Euro seien von Rubtascher und anderen Investoren zu erwarten. Rund ca. 10 Mio. Euro sollen über günstige Bankdarlehen aufgebracht werden und knapp 7,5 Mio. Euro erwarte man sich als öffentlichen Beitrag vom Land. Im Zuge der Diskussion verwies auch Hans Rubatscher auf die Vorteile einer grenzüberschreitenden Oberländer Gletscherbahn. Der ziemlich straff gehaltene Zeitplan sieht vor, dass dem Gemeinderat von Graun 2016 eine Machbarkeitsstudie zur Genehmigung vorgelegt wird. Ebenfalls im nächsten Jahr sollen die weiteren Genehmigungen folgen, bis hin zum Beschluss der Landesregierung. Im Oktober 2017 möchte man in Betrieb gehen. Das jedenfalls sich die Vorstellungen. Ob sie Wirklichkeit werden, bleibt abzuwarten. Detail am Rande: Bei der Vorstellung der Studie war weder die Führungsspitze der Schöneben AG vertreten, noch jene der Haider Alm. Red
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