Psychische Gesundheit im Fokus
Schlanders - Am 10. Oktober wird der Welttag der psychischen Gesundheit begangen. Die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Vinschgau nehmen diesen Tag schon seit Jahren zum Anlass, um auf die Bedeutung der seelischen Gesundheit der Menschen aufmerksam zu machen, rund um psychische Krankheiten zu informieren und die Bevölkerung auf Hilfsangebote hinzuweisen. Anlässlich des heurigen Welttages der psychischen Gesundheit ist es den Sozialdiensten gelungen, den Kabarettisten, Theaterautor und Sketchschreiber Horst Saller aus Schlanders für ein besonderes Kurzprogramm zu gewinnen.
Dreimal „Glückswelle“
Gleich drei Mal wird Horst Saller am 10. Oktober am Vormittag am Dammplatz in Schlanders die „Glückswelle - die unglaublich beliebte Radiosendung mit DJ-Lars“ ausstrahlen. Dass der Kabarettist keine Hemmungen hat, den Finger in offene Wunden zu legen und auf seine Art in die Tiefe zu gehen, ist vielen bekannt, nicht zuletzt auch jenen, die im Rahmen von MGV-Revuen in Schlanders die Soloeinlagen von Saller miterlebt haben. Das Thema rund um psychische Erkrankungen ist laut Karin Tschurtschenthaler, der Direktorin der Sozialdienste, leider noch immer mit Tabus behaftet. Das für den 10. Oktober geplante Veranstaltungsprogramm soll in diesem Sinn dazu beitragen, Hemmschwellen abzubauen, offen über psychische Probleme und Krankheiten zu reden und damit die Akzeptanz insgesamt zu steigern. „Es ist keine Schande, psychisch krank zu sein und Hilfe zu suchen“, bringt Tschurtschenthaler das Problem auf den Punkt. Zusätzlich zum Kurzprogramm von Horst Saller wird am 10. Oktober auch ausführlich informiert. Willkommen sind nicht nur Betroffene und Angehörige, sondern alle, denn die seelische Gesundheit geht uns alle an.
3 Fragen
Anlässlich des Tages der Depression, der am 1. Oktober begangen wird, weist der Psychiater Roger Pycha darauf hin, dass die zwei wichtigsten Kennzeichen der Depression dauerhaft gedrückte Stimmung, der Verlust von Freuden und Interessen und ein kompletter Mangel an seelischer Energie sind. Betroffene hätten manchmal nicht mehr die Kraft, Entscheidungen zu treffen, sich Hilfe zu holen oder zu klagen. Als Säulen der Behandlung nannte er Psychotherapie, antidepressive Medikamente und Teilnahme an Selbsthilfegruppen. Pycha hat unlängst auch einen Algorithmus entwickelt, den er „Brief Anti-Suicidal Intervention, BASI“ nennt. Laut Pycha sollten vor allem Mitarbeiter im Gesundheitswesen – aber nicht nur – 3 Fragen auswendig kennen und 3 Maßnahmen setzen: 1. Frage: Ich mache mir Sorgen um Sie. Denken Sie an Suizid? 2. Bei Bejahung, bitte die zweite Frage: Wüssten Sie, wie Sie es täten? 3. Lassen Sie sich den Plan genau schildern, falls einer vorliegt. Dann fragen Sie bitte: Haben Sie bereits Vorbereitungen getroffen? - Werden alle 3 Fragen bejaht, „lassen Sie den Betroffenen nicht mehr alleine und holen den Bereitschaftspsychiater.“