Reibungspunkte beleben die Demokratie
Das Bildungshaus Schloss Goldrain, der Gemeindestellenplan, Parkplatzprobleme und das SPRAR-Programm beschäftigten den Gemeinderat.
Latsch - Ob Latsch eine „Smart City“ sein könnte, erfuhren die 5 Ausschussmitglieder und 8 Gemeinderäte nicht. Der vorgesehene Referent hatte abgesagt. Damit war man schneller bei Punkt 6 „Genehmigung des Ausführungsprojektes Adaptierung Schloss Goldrain“ und schneller bei der mehr oder weniger unterschwellig formulierten Erkenntnis, dass die Führung und Erhaltung der „übergemeindlichen Bildungseinrichtung Schloss Goldrain“ auf den Schultern der Gemeinde Latsch laste. Ausführlich erklärte Bürgermeister Helmut Fischer, wie man einmal mehr gemeinsam mit dem Obmann der Genossenschaft Bildungshaus Schloss
Goldrain, Ernst Steinkeller, bei der Bezirksgemeinschaft abgeblitzt sei. Man habe auf „ein schriftliches Versprechen“ vertraut, aber es sei ein jüngerer Beschluss aufgetaucht, der das Gegenteil beinhalte. „Hauptargument der Bürgermeister war: Wir sind nicht Eigentümer und daher für Sanierungen und Restaurierungen nicht zuständig“, berichtete Bürgermeister Fischer. Es seien aber auch Hoffnungen geweckt worden, sich bei Investitionen dann doch zu beteiligen, ergänzte Fischer. In der Diskussion wollten Sepp Kofler (Freiheitliche) und Joachim Weiss (SVP) ganz genau wissen, was mit der Projektsumme von 1 Million Euro alles gemacht worden war. Kofler sprach von einer „geänderten Wirtschaftssituation“ und wollte eine Öffnung des Restaurantbetriebes im Bildungshaus neu andenken. Referent Robert Zagler fragte, warum Latsch als einzige Gemeinde ein Bildungshaus zu erhalten habe. Rat Christian Stricker (SVP) versuchte mit seiner Erfahrung in Sachen Bildungshaus die Wellen zu glätten. Einig war man sich durch die Reihen, dass eine Erweiterung des Bettenhauses mit derzeit 48 Schlafplätzen die einzige Möglichkeit wäre, zusätzliche Einnahmen zu schaffen. Der Feststellung von Thomas Pichler (Freiheit-
liche) war der Vorwurf zu entnehmen, dass der Gemeinderat nicht rechtzeitig informiert worden sei. Aufklärungsarbeit zu leisten hatte Sekretär Georg Schuster zum Thema Stellenplan der Gemeinde. Aus der Bauleitplanänderung ein Hotel betreffend entwickelte sich eine hitzige Diskussion um die Parkplatzbewirtschaftung am Sportplatz. Bürgermeister Fischer trug den Vorschlag Latscher Geschäftsinhaber vor, in der Marktstraße Parkgebühren zu erheben und den Dorfplatz (Lacus) fürs Parken zu öffnen. Den abschließenden Punkt „Allfälliges“ nutzte Rat Pichler, Versäumnisse und Verzögerungen betreffend das „SPRAR-Programm“ und den Wohnbau in Tarsch aufzuwerfen. Lukas Rizzi (SVP) erklärte seinen Rücktritt als verantwortlicher Gemeinderat für die Erhaltung der Rad- und Wanderwege. Sepp Kofler bezeichnete die Zustände auf Wanderwegen und an Rastplätzen als Katastrophe.
