Schluderns: Dauerbrenner Kraftwerk
Publiziert in 30 / 2015 - Erschienen am 2. September 2015
Schluderns - Schon seit Jahren ist der Bau des Wasserkraftwerkes Konfall in Schluderns Gegenstand teils angeregter Diskussionen im Gemeinderat. Bei der Ratssitzung am 25. August war es Peter Paul Trafoier, der wissen wollte, wie es um das Vorhaben derzeit steht. In einem ersten Vereinbarungs-Entwurf zwischen der Gemeinde und dem Bonifizierungskonsortium Vinschgau ist die Rede davon, dass das Recht für den Bau des Kraftwerks dem Bonifizierungskonsortium zufallen sollte, falls es nicht von der Gemeinde gebaut wird. Laut Bürgermeister Erwin Wegmann wird dieser Satz umformuliert, denn er sei aus rechtlicher Sicht so nicht in Ordnung. Als Bauträger denke die Verwaltung an eine Konsortialgesellschaft mit entsprechender Gemeindebeteiligung. Bedenken äußerten Peter Paul Trafoier, Mirko Stocker, Armin Bernhard, Astrid Reinstadler und weitere Räte vor allem in Bezug auf den Umstand, dass die Gemeinde die Beregnungsanlage Ebnet mit vier Jahresraten im Ausmaß von insgesamt 2 Mio. Euro querfinanzieren soll. Mirko Stocker und weitere Räte befürchten, dass der Haushalt der Gemeinde dadurch zu stark belastet und die Umsetzung anderer wichtiger Vorhaben weiter verzögert werden könnte. Es wurde angeregt, in der Vereinbarung einen Passus einzubauen, wonach die Gemeinde zwar zahlt, aber nur im Rahmen der Erlöse aus dem Kraftwerk und nicht unbedingt alles in 4 Jahren. Laut Erwin Wegmann werden sowohl die abzuändernde Vereinbarung als auch der Finanzierungsplan erneut dem Gemeinderat zur Genehmigung vorgelegt. Auch Alexander Telser meinte, dass eine ernsthaft Diskussion erst dann geführt werden könne, wenn alle Zahlen auf dem Tisch sind. Wie Christian Schwarz informierte, ist auch der Erhalt von Waalen in der Vereinbarung verankert. Für Martha Innerhofer und andere Räte ist es wichtig, dass man mit dem Kraftwerks-Projekt endlich weiterkommt. Einstimmig zugestimmt hat der Gemeinderat dem Modell des Vinschgauer Energiekonsortiums (VEK) zur Führung des Stromnetzes und eigenständigen Stromverteilung. Wie berichtet, ist es die Gemeinde Glurns, welche die entsprechende Ausschreibung federführend für die Gemeinden Graun, Glurns, Laas, Mals, Schluderns und Taufers i.M. übernimmt. Sepp
Josef Laner