BM Dieter Pinggera: „Wir ­bemühen uns jetzt um eine ­politische Lösung.“

Schwerer Rückschlag aus Rom

Publiziert in 22 / 2013 - Erschienen am 12. Juni 2013
Schlanders/Göflan - Ob die Gemeinde Schlanders imstande ist, ihrer vertraglichen Verpflichtung, den Abtransport der Marmors aus Göflan zu garantieren, weiterhin nachzukommen, ist seit Freitag in Frage gestellt. An diesem Tag traf nämlich eine für die Gemeindeverwaltung bittere Nachricht aus Rom ein. Der Staatsrat hatte den Antrag der Gemeinde, ein vom Verwaltungsgericht in Bozen gefälltes Urteil vorerst auszusetzen, abgelehnt. Das Verwaltungsgericht hatte einen Rekurs des Landes teilweise angenommen. Das Land hatte gegen einen Beschluss des Gemeinderates rekurriert, der seinerzeit beschlossen hatte, die Fortstraße, über die der Marmor in Göflan abtransportiert wird, als Gemeindestraße zu klassifizieren. Es ging im Grunde darum, die Entscheidung über die Nutzung der Forststraße für den Marmorabtransport in den Zuständigkeitsbereich des Schlanderser Bürgermeisters zu übertragen. Bislang war diese Zuständigkeit beim Landeshauptmann gelegen. „Wir werden jetzt alles unternehmen, um möglichst rasch eine politische Lösung zu finden,“ kündigte BM Dieter Pinggera am Freitag dem der Vinschger gegenüber an. Erste Kontaktaufnahmen habe er bereits in die Wege geleitet. Es ist anzunehmen, dass nun beim Landeshauptmann interveniert wird. Ein Abtransport über die Schrägbahn in Laas kann sich Pinggera kaum vorstellen: „Jedenfalls nicht zu den hohen Kosten, wie sie von Laaser Seite vorgeschlagen wurden.“ Diese Kosten lägen jenseits von Gut und Böse. Brisant ist die „bittere Pille“ aus Rom vor allem deshalb, weil die Gemeinde von der Firma Göflaner Marmor GmbH auf Schadenersatz geklagt werden könnte. Denn wenn die Gemeinde nicht mehr in der Lage ist, den Transport zu gewährleisten, steht der Bruch still. Und was das wirtschaftlich bedeutet, kann sich jeder ausmalen. Außerdem stehen auch Arbeitsplätze auf dem Spiel. Für den bitter enttäuschten Bürgermeister ist die Ablehnung des Antrages auf Aussetzung nicht nachvollziehbar. Er zweifelt weiterhin nicht im Geringsten daran, dass es sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch sinnvoller ist, den Göflaner Marmor über die Straße zu Tal zu bringen, anstatt ihn per LKW im hochalpinen Gelände 8 km weit bis zum Weißwasserbruch nach Laas zu karren, um ihn mit Seil- und Schrägbahn zu Tal und wieder per LKW zur Göflaner Marmor GmbH nach Schlanders zu transportieren. Sepp
Josef Laner
Josef Laner

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