Segen und Fluch

Publiziert in 21 / 2015 - Erschienen am 4. Juni 2015
Schlanders - Das Büchlein hat‘s gebraucht. Wer Südtirol der letzten 100 Jahre begreifen will, muss es gelesen haben. Wer verstehen will, warum Südtirol immer noch bei Italien ist, muss es zur Hand nehmen. Das Werk trägt den Titel „Südtirol unter Strom“. Mit Recht, denn Strom aus Wasserkraft hat Südtirol geprägt. Die Wasserkraft hat dem Land Reichtum gebracht und den Tourismus ermöglicht, hat das Land zur ausgebeuteten Kolonie gemacht und seit 15 Jahren die Beziehungen zu den Politikern gründlich zerstört. Autor ­Christoph Gufler ist gelernter Historiker, aber auch Ex-Bürgermeister von Lana. Er weiß, wie man an das „elektrisierende Thema“ herangeht und er weiß, wie schwer sich ein Machtapparat tut, Bürger an der Macht zu beteiligen. Um die Schlüsselrolle der wasserkräftigen Alpenregion zu erklären, hat Gufler seine Geschichte der Wasserkraft von der k.u.k. Zeit bis heute mit dem ersten privaten E-Werk im Sulden-Hotel 1893 beginnen lassen. Er schildert die Entstehung des ersten kommunalen E-Werks auf der Töll und berichtet von Österreichs Angebot nach 1946, eine gemeinsame Elektrizitätsgesellschaft zu gründen und zudem noch Strom an Italien zu liefern, nur um das Landl wieder heim zu holen. Man liest vom 11. September 1999, als Ministerpräsident Prodi den „Goldesel“ an Südtirol abtrat, man liest von der Gründung der SEL und von den Perspektiven eines energieautarken Landes. Red
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