Seilbahn-Revision und vieles mehr
Stress bei Ansuchen für Förderbeiträge. Altersheim: Sanierung oder Neubau am selben Standort?
Latsch - Um möglichst rasch neue Aufträge für verschiedene Projekte vergeben zu können, hat der Gemeinderat von Latsch bei seiner Online-Sitzung am 31. Jänner im Rahmen einer Bilanzänderung Landesbeiträge und weitere Einnahmen zweckgebunden. Der größte Posten ist mit 1,678 Mio. Euro der Landesbeitrag für die Revision der Seilbahn St. Martin im Kofel. Das Land übernimmt 90% der Gesamtkosten, die sich auf ca. 1,8 Mio. Euro belaufen. Die Seilbahn wird im Laufe des heurigen Jahres der 20-jährigen Generalrevision unterzogen. Wie die zuständige Referentin Irmgard Gamper informierte, sind die ersten Arbeiten angelaufen. Den Auftrag für die Revision der 3 Stützen hat die Firma Doppelmayr mit einem Abgebot von über 30% erhalten. Die Revision kommt de facto einer vollständigen Erneuerung der Seilbahn gleich. Die wichtigsten Arbeiten betreffen die Elektrosteuerung.
Erstes Gespräch zwecks Finanzierung
Die Referentin Gerda Gunsch berichtete von einer Aussprache bei der Landesrätin Waltraud Deeg und bei Verantwortlichen der zuständigen Ämter in Bezug auf Finanzierungsmöglichkeiten in Sachen Altersheim. Auch Bürgermeister Mauro Dalla Barba, sein Amtskollege von Kastelbell-Tschars, Gustav Tappeiner, sowie die Führungsspitze des Altersheims waren mit dabei. Mit Beiträgen seitens des Landes sei laut Gerda Gunsch zu rechnen, aber man erwarte sich zunächst einen ersten Planungsentwurf, bevor eine Machbarkeitsstudie auf den Weg gebracht wird. Laut Mauro Dalla Barba gelte es zu bewerten, ob die heutige Struktur saniert und ausgebaut werden soll, oder ob ein Abriss und Neubau am selben Standort besser sei. Die Antwort soll eine technische Studie bringen. Zur Anmerkung von Sepp Kofler, ob nicht auch über einen Neubau an einem anderen Standort nachgedacht werde, meine der Bürgermeister, dass sich das Altersheim in der Ortsmitte in der Nähe der Kirche, der Schule und des Kindergartens befinde und dass es auch der Wunsch des Landes sei, diesen Standort beizubehalten. Vorerst nicht genehmigt hat die Gemeindekommission für Raum und Landschaft laut Gerda Gunsch den Durchführungsplan der Wohnbauzone „Schuster“ in Tarsch. Das Ausmaß der Verkehrsflächen ist angeblich zu groß. Der Plan soll jetzt überarbeitet werden.
Baubeginn bei Vereinshaus Goldrain
Vor dem Start stehen laut der Referentin Maria Kuppelwieser die umfassenden Arbeiten beim Vereinshaus in Goldrain. Für dieses Projekt wurde ein Landesbeitrag von rund 950.000 Euro eingebaut. Gestrichen werden konnte die Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 400.000 Euro für das Projekt Schießstand Goldrain, nachdem der Landeshauptmann dafür einen stattlichen Beitrag zugesichert hat, wie der Referent Manuel Platzgummer ausführte. Die Machbarkeitsstudie für das Projekt Schulturnhalle soll heuer ausgearbeitet werden. Das geologische Gutachten ist in Ausarbeitung. Begonnen haben laut Manuel Platzgummer auch die statischen Untersuchungen im IceForum Latsch. Eines der Projekte, für die man zu Förderbeiträgen aus dem staatlichen Wiederaufbauplan (PNRR) zu kommen hofft, sind dringende Anpassungen und Umbauarbeiten beim Recylinghof. „Die Termine für die Ansuchen sind sehr eng bemessen, aber wir werden alles tun, um nichts zu versäumen“, sagte Vizebürgermeister Christian Stricker. Er informierte u.a. auch über dringende Projekte im Schloss Goldrain. Das größte Problem sei die seit 2 Jahren nicht mehr funktionierende Belüftungsanlage. Insgesamt dürften für die Gemeinde, die 30% der Ausgaben trägt, in den nächsten Jahren 120.000 Euro als Kostenbeteiligung für Projekte im Bildungshaus zukommen.
Kulturstätten aufwerten
Auch für das Projekt Kindergarten Goldrain erhofft sich die Gemeinde laut Maria Kuppelwieser eine Förderung aus dem PNRR-Topf. Dasselbe gelte auch für die geplanten Maßnahmen zur Aufwertung von Kulturstätten und Sehenswürdigkeiten in der Gemeinde. Ausgeschrieben wurde inzwischen die Machbarkeitsstudie für das Vereinshaus in Morter. Wie der Bürgermeister ausführte, stehen derzeit viele Gemeinden unter Stress, um die engen Fristen für Förderansuchen einhalten zu können: „Es steckt viel Arbeit dahinter. Wir haben uns auch externe Hilfe geholt.“
Landsprachmarkt ja oder nein?
Ob der traditionelle Landsprachmarkt in Goldrain heuer am 17. März nach zwei pandemiebedingten Ausfällen stattfinden kann oder nicht, stand Ende Jänner noch nicht fest. Irmgard Gamper berichtete von einer Aussprache mit den Wanderhändlern, die auf die Abhaltung des Marktes drängen, auch ohne Gastronomie. „Wenn uns ein überzeugendes Sicherheitskonzept vorgelegt wird und wenn es gelingt, ausreichend Abstand zwischen den Ständen zu garantieren, bin ich gerne bereit, die Genehmigung auszustellen“, sagte der Bürgermeister. Mit einer beruhigenden Auskunft konnte Irmgard Gamper bezüglich der Hängebrücke am Panoramaweg in Goldrain aufwarten: „Ein Statiker hat festgestellt, dass keine konkrete Gefahr besteht. Die Brücke wird auf jeden Fall saniert werden.“