Seit 20 Jahren für die Ärmsten der Armen
„Der Einsatz von Petra Theiner und ihres Vereins ‚Hoffnung auf einen besseren Morgen’ ist unglaublich“
Kalkutta/Vinschgau - Es war vor 20 Jahren, als Petra Theiner aus Prad zum ersten Mal nach Kalkutta kam und dort als Freiwillige für die Ärmsten der Armen arbeitete. Die Eindrücke, die sie damals gewann, und die Erfahrungen, die sie machte, ließen sie nie mehr los. Bis heute setzt sich Petra mit ungebrochener Kraft und Überzeugung dafür ein, dass auch die Ärmsten der Armen hoffen können. „Hoffnung auf einen besseren Morgen“ heißt auch der Verein, den sie 2018 gegründet hat und über den sie zahlreiche Hilfsprojekte und Initiativen in Kalkutta und anderen Orten des Umkreises umgesetzt hat und weiterhin umsetzt.
„Eine unglaubliche Leistung“
„Was Petra Theiner in den letzten 20 Jahren für die Ärmsten der Armen in Kalkutta unternommen hat, ist unglaublich“, schreibt Pater Mathew, der seit Jahren als Vertrauensmann von Petra in Indien fungiert. Entsprechend umfangreich ist sein Rückblick auf die Projekte und Initiativen, die mit Hilfe von Spendengeldern aus Südtirol verwirklicht werden konnten. Zu den ersten Maßnahmen gehörten Hilfen für Familien und Kinder, die ihr Dasein auf Mülldeponien fristeten. Dringende Unterstützung brauchten auch zahlreiche Kinder, die an Rachitis litten. So wurde zum Beispiel der Ankauf von Medikamenten ermöglicht. Außerdem wurde ein Ernährungsprogramm für Kleinkinder gestartet.
Gesundheit, Bildung und sauberes Wasser
Zu den weiteren Aktionen gehörte die Finanzierung von Operationen und Krankenhausaufenthalten, der Ankauf mehrerer Krankenwagen, Hilfestellungen im Bereich Schule und Ausbildung, der Bau von Tiefbrunnen für sauberes Trinkwasser und unzählige weitere Aktivitäten, die Früchte getragen haben: Ernährungsprogramm, Bau zweier Gemeindehallen, Gemeinschaftstoiletten, Hilfe bei der Ausbildung von Kindern und der Weiterbildung von Frauen, medizinische Unterstützung, kostengünstiger Wohnraum für obdachlose Familien, Nähkurse, Trinkwasserprojekte in 17 Dörfern, Hoffnungs-Dörfer für Obdachlose und Landlose, Bau eines Berufsbildungszentrums, Hilfe für Menschen mit Behinderung, kostenfreier Zugang zu Medikamenten, Nachhilfezentren.
Hilfe für Leprakranke
Heuer wurden mit Unterstützung des Vereins „Hoffnung auf einen besseren Morgen“ neue Projekte gestartet, um den zahlreichen Leprakranken in der Region zu helfen. Außerdem wird ein Heim für Kinder mit Behinderungen unterstützt sowie ein Heim für ältere Menschen.
„Das Leben vieler Menschen verändert“
„Wenn man auf das 20-jährige Wirken von Peter Theiner zurückblickt und auf die vielen konkreten Hilfen, so kann man sagen, dass sich das Leben tausender armer Menschen positiv verändert hat“, resümiert Pater Mathew. Petra selbst leitet die Anerkennung und den Dank eins zu eins an alle Südtirolerinnen und Südtiroler weiter, die ihre Hilfsprojekte in Indien bisher unterstützt haben und dies weiterhin tun. Spenden sind in diesem Sinn weiterhin willkommen. Für den Verein „Hoffnung auf einen besseren Morgen“ kann bei der Sparkasse (IBAN: IT 59 Q 06045 58720 000000000111 BIC: CRBZIT2B030) und bei der Raiffeisenkasse (IBAN: IT 70 R 08183 58720 000300238210 BIC: RZSBIT21027) gespendet werden. Der Verein ist übrigens schon seit 2022 Träger des Siegels „Sicher Spenden“.
der Vinschger: Frau Petra Theiner, was ist Ihr persönliches Fazit Ihres 20-jährigen Wirkens in Indien?
Petra Theiner: Ich hätte mir nie vorstellen können, dass wir das alles, gemeinsam mit Südtiroler Hilfe, erreichen konnten. Es ist ein großes Geschenk für mich, das Vertrauen so vieler Menschen zu bekommen.
Trägt ihr Motto „Hilfe zu Selbsthilfe“ Früchte?
Unsere Hilfe muss Hilfe zur Selbsthilfe sein, sonst können wir nichts verändern. Wir müssen die Menschen vor Ort aktiv zur Verwirklichung unserer Projekte miteinbeziehen. Sie müssen selbst mitarbeiten. Das ist sehr wichtig.
Welches sind die größten Vorhaben der nächsten Jahre?
Sauberes Trinkwasser für so viele Menschen wie möglich, Schulen bauen, ärztliche Versorgung, Hoffnungsdorf weiterbauen, so viele Kinder wie möglich von den Müllhalden holen und ihnen eine Ausbildung ermöglichen, um nur einiges zu erwähnen.