Seit 40 Jahren Mesner in Göflan
Publiziert in 20 / 2015 - Erschienen am 28. Mai 2015
Göflan - Am 17. Mai wurde in Göflan das 40-jährige Mesnerjubiläum von Josef Mair gefeiert. Der Pfarrgemeinderat, der KVW und die Vereine von Göflan bereiteten dem Jubilar eine würdige Feier. Den Dankgottesdienst zelebrierte Dekan Josef Mair, der übrigens denselben Vor- und Nachnamen trägt. 1975 hat Mesner Peppi - wie er in Göflan genannt wird - diese Aufgabe übernommen. Nach der Heirat zog er nach Kortsch und seither kommt er mehrmals die Woche - einmal mehr, einmal weniger - nach Göflan, um hier seiner Tätigkeit als Mesner nachzugehen. Im Interview spricht der Jubilar über vier Jahrzehnte im Dienste der Pfarrgemeinde und der Kirche.
der Vinschger: Sie sind seit 1975 Mesner in Göflan. Warum haben Sie sich damals entschieden, diesen Dienst zu übernehmen?
Josef Mair: Schon vor 1975 habe ich dem alten Mesner in Göflan bei seiner Arbeit öfters geholfen. Mir hat diese Tätigkeit sehr gut gefallen und so habe ich das Amt des Mesners dann im Mai 1975 übernommen. Besonders gefällt mir an meiner Tätigkeit, wenn die Menschen in die Kirche kommen und nicht alles umsonst ist, was man als Mesner vorbereitet hat.
Apropos Kirchgänger: Wie hat sich die Zahl jener, die in Göflan den Gottesdienst besuchen, in den letzten vier Jahrzehnten verändert?
Die Anzahl der Menschen, die in Göflan in die Kirche gehen, ist in den letzten Jahrzehnten schon zurückgegangen, aber nicht so stark wie vielleicht in anderen Pfarreien.
Neben den zurückgehenden Kirchenbesuchern ist auch der Priestermangel ein aktuelles Thema. Wie viel Priester haben Sie hier in Göflan in 40 Jahren erlebt?
Ich weiß es nicht mehr genau, aber es waren sicherlich zehn bis zwölf verschiedene Priester, die seit 1975 hier Messen zelebriert haben.
Gibt es auch bei den Mesnern Nachwuchssorgen?
Ich denke, dass die Kirche allgemein eher Probleme hat, junge und passende Menschen für Aufgaben innerhalb der Kirchengemeinschaft zu finden und so ist es auch bei der Tätigkeit des Mesners.
40 Jahre sind eine lange Zeit: Hat sich in den Jahren Ihre Arbeit als Mesner verändert?
Es war immer dasselbe zu tun. Vom Öffnen der Türen bis zum Schließen, dem Vorbereiten der Messkleider, der Unterstützung des Priesters und der Vorbereitung der Gottesdienste war und ist meine Tätigkeit als Mesner geprägt. Dabei habe ich auch immer viel Unterstützung von den Ministranten und anderen freiwilligen Frauen und Männern erfahren. Es gilt zu sagen, dass es mit den Ministranten allein nicht gehen würde. Zudem bin ich seit rund 20 Jahren als Kommunionhelfer in Göflan tätig.
Welche Zeit im Kirchenjahr ist für Sie als Mesner eigentlich die „stressigste“?
Stress kenne ich in meiner Arbeit als Mesner eigentlich nicht. Die Arbeit ist zu verrichten und sie gefällt mir sehr. Am ehesten ist bei den Gottesdiensten zu „Martini“, dem Patrozinium in Göflan und zu Weihnachten etwas mehr zu tun. Wenn ich aber weiß, dass mehr zu tun ist, dann teile ich mir Zeit einfach dementsprechend ein.
Von Dekan Josef Mair wurden Sie im Dankgottesdienst ein sehr verlässlicher Mensch genannt. Was bedeutet Ihnen persönlich die Arbeit als Mesner?
Mir bedeutet diese Tätigkeit schon etwas. Wichtig ist mir bei dieser Arbeit, dass man zum Glauben steht, weil sonst ginge es nicht.
Sie sind nun Träger der von der Mesnergemeinschaft der Diözese Bozen-Brixen bereitgestellten Ehrenurkunde in Gold: Was bedeutet Ihnen diese hohe Auszeichnung?
Ich freue mich, wenn meine Arbeit geschätzt wird und nehme die Ehrung deshalb mit großer Dankbarkeit an.
Viele Menschen gratulierten Ihnen heute zur 40-jährigen Tätigkeit als Mesner. Was wünschen Sie sich persönlich für sich?
Ich hoffe, dass der Herrgott mir noch einige gesunde Jahre schenkt.
Interview: Manuel Gruber

Manuel Gruber