Selbstlos und mit vielen Stärken
70. Bezirksfeuerwehrtag im Obervinschgau.
Mals - „Wir allein im Ausschuss sind nichts. Wir brauchen euch alle. Unsere Stärke ist es, dass wir von allen Berufsschichten erfahrene Personen haben, ihr bringt Know-how aus allen Bereichen mit“, lobte Feuerwehrbezirkspräsident Klaus Obwegeser beim 70. Bezirksfeuerwehrtag der Freiwilligen Feuerwehren Obervinschgau. Vom Landwirt über Handwerker bis hin zu Polizisten und Politikern, in den Freiwilligen Feuerwehren vereinen sich verschiedenste Berufssparten. „Ihr bringt uns als Feuerwehren weiter“, unterstrich Obwegeser. Zahlreiche Wehrleute wurden im Rahmen der Versammlung im Malser Kulturhaus für ihre langjährigen Tätigkeiten geehrt. Das Verdienstkreuz in Gold für 40 Jahre Dienst erhielten Peter Moriggl, Stefan Strobl (beide Freiwillige Feuerwehr Burgeis) Isidor Paulmichl, Ferdinand Paulmichl, Günther Telser (alle Planeil), Stefan Thöni (Schlinig), Martin Eberhöfer (Tartsch), Elmar Peer (Plawenn), Oskar Theiner (Ulten/Alsack), Bernhard Wallnöfer (Lichtenberg), Hubert Horrer, Rudolf Burger (beide Prad), Andreas Kössler (Sulden), Leo Stecher (Glurns), Nathan Waschgler (Schluderns) und Stefan Fliri (Taufers i.M.). Auch für langjährige Vizekommandanten, Kommandanten sowie Bezirksausschussmitglieder lagen verschiedene Verdienstkreuze bereit: Gold für 20 Jahre ging an Joachim Folie (St. Valentin auf der Haide), Silber (15 Jahre) erhielten Rudolf Folie und Simon Patscheider (beide Langtaufers), Bronze (10 Jahre) Stefan Strobl (Burgeis), Robert Telser (Tartsch), Lorenz Noggler (Schleis), Jürgen Schöpf (Reschen), Bernd Stecher (Schluderns), Fabian Kurt Platzer (Stilfs), Eva Elisabeth Thöni (Burgeis), Alexander Wolf (Laatsch), Peter Veith (Mals), Martin Telser (Tartsch), David Waldner (Schleis), Peter Stecher (Reschen) sowie Thomas Rein-stadler (Stilfs). Für ihre 20-jährigen Tätigkeiten im Bezirksfeuerwehrverband wurden Peter Theiner, Bernhard Köllemann, Karl Josef Angerer und Florian Öttl geehrt, David Waldner und Stefan Fliri für 10 Jahre.
„Bewegende Jahre“
Auch Neuwahlen standen auf dem Programm. Obwegeser bleibt für die nächsten fünf Jahre Bezirkspräsident, David Waldner folgt als Bezirksfeuerwehrinspektor auf Peter Theiner. Die letzten fünf Jahre seien bewegende Jahre gewesen, blickte Obwegeser zurück. Unter anderem die Coronavirus-Krise hatte die Wehren vor große Herausforderungen gestellt. Die Freiwilligen Feuerwehren des Bezirks Obervinschgau zählen heute 1.255 Mitglieder, davon 831 aktive Wehrleute. Darunter befinden sich auch 40 aktive Frauen. Der Bezirk zählt 21 Freiwillige Feuerwehren in sieben Gemeinden, zwei weitere Feuerwehrzüge und eine Bootsgruppe. Insgesamt besitzen die Wehren 112 Fahrzeuge und ein Einsatzboot. Am meisten aktive Mitglieder zählt die Freiwillige Feuerwehr von Prad mit 66 Mitgliedern, davon acht Frauen. Generell sei eine Zunahme von Frauen zu beobachten. Dies sei erfreulich, betonte Obwegeser. Das Durchschnittsalter der aktiven Wehrleute beträgt 38 Jahre.
Viele ehrenamtliche Stunden
Der scheidende Bezirksinspektor Peter Theiner blickte auf die Einsätze im vergangenen Jahr zurück. Insgesamt wurden 598 Einsätze abgewickelt, davon 91 Brandeinsätze und 471 technische Einsätze, wie etwa Unfälle und dergleichen. 36-mal mussten die Wehren aufgrund von Fehlalarmen ausrücken. „5.192 Wehrleute standen hierbei 10.501 Stunden im Einsatz“, erklärte Theiner. Insgesamt sei der Aufwand aber freilich noch viel höher, durch Übungen, Brandschutzdienste, Ordnungsdienste etc. So betrug der Gesamtaufwand mehr als 33.000 Stunden, fast 12.000 Wehrleute wurden eingesetzt. „Man muss etwas, und sei es noch so wenig, für diejenigen tun, die Hilfe brauchen, was keinen Lohn bringt, sondern Freude, es tun zu dürfen“, unterstrich der scheidende Bezirksinspektor. Er mahnte, dass die Wehren zuletzt oft für Kleinigkeiten, für die sie eigentlich nicht da seien, alarmiert wurden. Sprich: „Wenn zwei, drei Steinchen runterfallen, dann muss kein 4er Alarm wegen Erdrutsch bzw. Steinschlag ausgelöst werden. Wir müssen dann von unserer Arbeit weg.“ So liege es auch an der Notrufzentrale bei Alarmierungen abzuwägen. Bezirksjugendreferent David Waldner blickte auf die Tätigkeiten der Jugend zurück. Derzeit gibt es neun Jugendgruppen mit 89 Mitgliedern im Bezirk.
Auf die Wehren ist Verlass
Lobende Worte überbrachte u.a. Landesfeuerwehrpräsident Wolfram Gapp. Roselinde Gunsch, Präsidentin der Bezirksgemeinschaft Vinschgau und Bürgermeisterin von Taufers im Münstertal, dankte den Wehren im Namen der Bürgermeister/innen. Der Malser Bürgermeister und „Hausherr“ Josef Thurner unterstrich, dass man stets auf die Erfahrung und das Wissen der Feuerwehrleute bauen könne. Grußworte überbrachten auch Roman Horrer, der Präsident des Feuerwehrbezirks Untervinschgau, Georg Pircher vom Forstinspektorat sowie der Bezirksfeuerwehrpräsident von Landeck Simon Schwendinger.
