„Die neue Hängebrücke über den Fallerbach ist ein Aushängeschild und eine Aufwertung für die Gemeinde Schlanders und das ganze Tal“, hieß es bei der Eröffnung am 14. Mai.
Banddurchschneidung mit Dieter Pinggera (links) und Karl Pfitscher.
Sie sind die eigentlichen „Väter“ der Hängebrücke: Reinhard Schwalt (links) und Stefan Proserpio.
Pater Jolly bei der Segnung

Sicher über das Tal „schweben“

Publiziert in 10 / 2022 - Erschienen am 24. Mai 2022

Schlanders - Groß war die Freude, als am 14. Mai die neue Hängebrücke, die am Vetzaner Sonnenberg über den Fallerbach führt, offiziell eröffnet und ihrer Bestimmung übergeben wurde. Wie berichtet (der Vinschger Nr. 8/2022), konnte mit der Errichtung der über 70 Meter langen Brücke aus Stahl die „Gefahrenzone Fallerbach“ entlang des Vinschger Höhenweges endgültig behoben werden. Karl Pfitscher, der Präsident des Tourismusvereins Schlanders-Laas, und Bürgermeister Dieter Pinggera erinnerten bei der Eröffnung daran, dass die in der Vergangenheit errichteten, kleineren Holzbrücken bei größeren Muren- bzw. Lawinenabgängen immer wieder weggerissen worden waren. Der Tourismusvereins- und Gemeindemitarbeiter Stefan Proserpio, der zusammen mit der Forststation immer wieder neue Brückenübergänge errichtete, mahnte nach dem Abgang einer großen Schneelawine den Bau einer Hängebrücke an und stieß beim damaligen Vizebürgermeister Reinhard Schwalt sofort auf offene Ohren. „Reinhard war zu Beginn der Planung nicht nur unser Ansprechpartner, sondern hat auch den Bau der Brücke vorangetrieben“, sagte Pfitscher. Einen besonderen Dank zollte er auch dem Bürgermeister Dieter Pinggera, seines Zeichens auch Präsident der Aktionsgruppe LAG (Förderprogramm Leader), sowie den Gemeindereferenten Manuel Trojer und Thomas Oberegelsbacher.

Beträchtliche Mehrkosten

Während der Errichtung der Brücke kam es laut Pfitscher immer wieder zu Problemen. So stieß man z.B. beim Bau der Fundamente auf Grundwasser, sodass eine neue geologische Begutachtung notwendig wurde „und schlussendlich eine längere Brücke gebaut werden musste, als ursprünglich geplant.“ Aufgrund dieser Umstände kam es zu beträchtlichen Mehrausgaben. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 580.000 Euro. Für das über Leader eingereichte Projekt (400.000 Euro) gab es einen Beitrag von 80%. Den Fehlbetrag im Ausmaß von 260.000 Euro stemmen die Gemeinde (180.000 Euro) und der Tourismusverein (80.000 Euro). Laut Pfitscher und weiteren Rednern ist die Hängebrücke ein Aushängeschild und eine Aufwertung für die Gemeinde Schlanders, das ganze Tal und darüber hinaus. Bei vielen Einheimischen und Gästen, die den Vinschger Höhenweg begehen, stößt die Brücke auf viel Zuspruch. Ebenso bei den Mountainbikern (Propain Trail), die ihre Räder jetzt nicht mehr bergan und bergab tragen müssen, sondern über die Brücke radeln können. Biker dürfen diesen Trail-Abschnitt täglich von 10 bis 14 Uhr nutzen. Gedankt wurde bei der Eröffnung den Grundeigentümern, der Forststation und dem Forstinspektorat, der Fraktion Vetzan sowie allen beteiligten Firmen und Unternehmen. Mit technischen Details warteten Ingenieur Josef Alber und Lorenz Kröss (Metall Ritten) auf. Grußworte überbrachte auch Helmut Mall, der Bürgermeister der Partnergemeinde St. Anton am Arlberg. Gesegnet hat die Brücke Pater Jolly. Abgeschlossen wurde die Eröffnungsfeier mit einem kleinen Grillfest auf Patsch, organisiert vom AVS Schlanders. 

Tappein-Talatsch als Vision

Wenige Tage vor der Eröffnung der Brücke über den Fallerbach war in Tschechien übrigens die bisher längste Fußgänger-Hängebrücke der Welt eröffnet worden. Sie befindet sich in Dolní Morava im Grenzbereich zwischen Böhmen und Mähren und ist 721 Meter lang. In Anspielung auf diese Rekordbrücke meinte Pfitscher, dass Visionen Platz müssten und formulierte eine neue Vision für Schlanders: eine mehrere hundert Meter lange Hängebrücke von Tappein/Kreit bis Talatsch auf der gegenüberliegenden Seite des Schlandrauntals. - Zur Kritik, wonach die Bevölkerung von Vetzan von der Eröffnungsfeier ausgeschlossen worden sei, sagte Pfitscher, dass man sehr wohl Vertreter aus Vetzan eingeladen habe, die auch gekommen sind. Eine generelle Einladung der Bevölkerung sei aus Platz- und Sicherheitsgründen leider nicht möglich gewesen.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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