1939 versuchten die Heimat suchenden Optanten ihre Würde durch möglichst viel Mobiliar zu wahren; (Quelle: Südtiroler Schützenbund)

Sie ist nicht tastbar, aber auch nicht unantastbar

Publiziert in 2 / 2016 - Erschienen am 20. Januar 2016
Man nimmt sie erst wahr, wenn man sie antastet oder mit Füßen tritt. Aber was ist uns der menschliche Wert Würde wirklich wert? Schloss Goldrain - In Zeiten wie diesen ist Würde etwas Besonderes geworden. Und es ist höchst an der Zeit, nicht nur darüber nachzudenken, sondern darüber zu reden. Ein Forum dazu schafft „xpand Südtirol“ mit dem 3. Vinschger Wertetag. Die „internationale Organisation im Bereich Bildung, Training und Coaching“ wird am Samstag, 30. Jänner auf kreative, aber sehr konkrete Art und Weise an das Thema „Menschenwürde“ herangehen. Die Kreativität - auch das ein Merkmal von xpand mit Präsident Manfred Schweigkofler - beginnt mit der Provokation im Titel „Die Würde des Menschen ist antastbar“. Von wegen Grundgesetz und staatliche Verfassung. Der derzeit von einem interreligiösen Brennpunkt zum anderen eilende Mario Gretter wird aus der Perspektive des Christentums referieren. Der Mann ist bekannt für klare Worte. International bekannt ist der 2. Impulsgeber des Vinschgauer Wertetages. Als erfolgreicher Unternehmer, Hotelbesitzer und Gründer einer Stiftung, die in Krisenländern und Brennpunkten Arbeitsplätze schafft, wird der Schweizer Jürg Opprecht in Schloss Goldrain über „Arbeit und Würde“ sprechen. Opprecht ist nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer, er ist auch ein erfolgreicher Christ. So was soll es geben. Die Einführung endet mit einer kurzen Film-Geschichte: Eine ungewöhnliche Frau aus Lana vollbringt eine ungewöhnliche Tat. Am Nachmittag steht Zeitgeschichte an. Auf dem Programm stehen „offene Südtiroler Wunden“, die alle mit Heimat, Heimatverlust, Heimatsuche und Suche nach einem würdevollen Leben zu tun haben. Der Historiker Otto Wunderer lässt die Dableiber Katharina Wellenzohn Lechthaler und Sepp Innerhofer erzählen. Eine musikalische Einlage des Liedermachers, Religionslehrers, Rhetorik-Trainers Alfred E. Mair leitet über zur Podiumsdiskussion. Dabei stellt sich der Landtagsabgeordnete Andreas Pöder vor, dass die Caritas für Einbrüche durch Ausländer haften soll. Der Südtirol-Aktivist Sepp Innerhofer aus Schenna hat sein eigenes Leben für ein würdevolles Leben aller Südtiroler riskiert. Für Jakob Öster, Pastor der Christengemeinde Schlanders, war auch Jesus mit seiner Familie auf der Flucht. Der afghanische Buchautor Alidat Shiri hat Südtirol an die Achse eines LKW gebunden erreicht. Der Caritas-Flüchtlingsberater Leonhard Voltmer ist der Meinung, dass man Flüchtling wird, wenn einem die Heimat in Stich lässt. Fariba Chawoahi weiß, was es heißt Christin im Iran zu sein. Anmeldeschluss im Bildungshaus ist Freitag, der 22. Jänner. Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Sozialen Einrichtungen steht eine Teilnahmebestätigung zu. s
Günther Schöpf
Günther Schöpf

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