Siegerprojekt ist gekürt
Mehrere Wohnungen und ein Gastlokal sollen im „Toni Felix-Haus“ untergebracht werden.
Taufers im Münstertal - Um das sogenannte „Toni Felix-Haus“, das in Form einer Erbschaft in das Eigentum der Gemeinde Taufers im Münstertal übergegangen war, sowie das daran angebaute „Metzger-Haus“, das die Gemeinde gekauft hat, einer neuen Nutzung zuzuführen, wurde ein Planungswettbewerb ausgeschrieben. Von den 4 eingegangenen Projekten hat die Jury kürzlich das Siegerprojekt ermittelt. Es handelt sich um das Projekt des Prader Architekten Daniele Capra. Überzeugt hatte sein Vorschlag die Jury vor allem deshalb, weil das äußere Erscheinungsbild erhalten bleibt. Wie die Bürgermeisterin Roselinde Gunsch bei der Gemeinderatssitzung am 10. November ausführte, hatten alle 4 Projekte vorgesehen, das „Toni Felix-Haus“ zu sanieren, das „Metzger-Haus“ abzureißen und im Gebäude nicht nur Wohnungen, sondern auch ein Gastlokal unterzubringen. Der Siegerentwurf von Daniele Capra sieht auch eine kleine Tiefgarage mit 6 Stellplätzen für die künftigen Bewohner vor. Die Eingriffe beim „Toni Felix-Haus“ beschränken sich im Baubestand laut der Projektbeschreibung auf einzelne, gezielte Interventionen, um dem Haus eine erhöhte Wohnqualität zu geben: „So erhält die Wohnung im Erdgeschoss eine überdachte Terrasse auf der Südostseite, sowie eine weitere auf der Nordostseite, über welche ein alternativer Zugang zur Wohnung ermöglicht wird und die Fläche zwischen der St. Johann Straße und der Unteren Gasse neu gestaltet wird.“
„Sehr nahe am gegenwärtigen Bestand“
Durch das Entfernen der Kellertreppe entsteht ein heller Arbeitsbereich. Die Wohnung im Obergeschoss erhält einen kleinen Balkon auf der Südostseite sowie eine große Terrasse mit schönem Ausblick im Dachgeschoss. Dieser Eingriff erfolgt über einen Dacheinschnitt. Insgesamt bleibe das Haus „sehr nahe an seinem gegenwärtigen Bestand.“ Eine unnötige Zergliederung der Fassade wird vermieden. Der mit Steinmauerwerk umschlossene südlich gelegene Vorbereich soll den Charakter eines kleinen Dorfangers erhalten. „Zusätzlich zum Gastgarten könnte eine für die ganze Bevölkerung zugängliche Erholungsfläche entstehen, ein Mehrwert für das Dorf und zugleich eine Bereicherung für das Gastlokal.“ Laut Roselinde Gunsch wäre es für das Dorf ideal, wenn ein kleines Restaurant entstehen könnte. Falls es dafür kein Interesse gibt, wird das Gebäude ausschließlich für Wohnzwecke genutzt. Das Ratsmitglied Hans Spiess sprach zwar von einer „guten Idee“, bemängelte aber, dass für das Gastlokal keine Parkplätze vorgesehen seien. Das wäre für Arbeiter, die zum Mittagessen kommen, ungut. Die Bürgermeisterin konterte, dass Diskussionen rund um Parkplätze vor jedem Gastbetrieb angesichts des Klimawandels und der nachhaltigen Mobilität nicht mehr zeitgemäß seien.
Eine Mio. Euro Zwischenfinanzierung
Einhellig zugestimmt hat der Gemeinderat im Rahmen einer Bilanzänderung einer Kreditaufnahme in Höhe von einer Million Euro. Mit dieser Zwischenfinanzierung sichert sich die Gemeinde eine ausreichende Liquidität für den Neubau der Feuerwehrhalle und des Kindergartens. Die Arbeiten sind seit einiger Zeit im Gang. Das Großprojekt, das zusammen mit der Einrichtung insgesamt fast 5 Millionen Euro kostet, soll 2023 fertiggestellt werden. Für 60.000 Euro plus Mehrwertsteuer angekauft hat die Gemeinde eine Schneekatze, die dem Sportverein vor allem für die Instandhaltung bzw. Präparierung der Rodelbahn im Avingatal dienen soll.
Klausur Anfang Dezember
Um genug Zeit zu haben, sich mit wichtigen Anliegen und Themen, die in Zukunft anstehen, zu befassen, zieht sich der Gemeinderat Anfang Dezember zu einer Klausurtagung in das Bildungshaus Schloss Goldrain zurück. Zu den Schwerpunkten gehört das Gemeindeentwicklungsprogramm. Taufers im Münstertal ist eine von 7 Gemeinden, die vor 3 Jahren im Hinblick auf das neue Gesetz für Raum und Landschaft als Pilotgemeinden ausgewählt worden waren. Die Auswertung des Beteiligungsprozesses der Bevölkerung liegt mittlerweile vor. So gut wie vorprogrammiert sind bereits jetzt harte Diskussionen, speziell mit der Landwirtschaft, wenn der Gemeinderat in Zukunft die Siedlungsgrenzen definieren wird. Als weitere Themen bei der Klausurtagung werden u.a. der Tscheneil-Waalweg, die Modellregion Obervinschgau und die Nutzung leerstehender Bausubstanz ins Auge gefasst.
Kostenlose Beratung
Die Gemeinde ist an einem Interreg-Projekt beteiligt, bei dem es um das Leerstandsmanagement geht. Gebäudeeigentümer, die gewillt sind, ihre Liegenschaften zu sanieren, werden kostenlos beraten und umfassend informiert. „Das Angebot reicht von Auskünften über Förderungen bis hin zu Machbarkeitsstudien“, sagte Roselinde Gunsch. Die Referentin Angelika Pircher Joos informierte den Gemeinderat über die vielfältigen Initiativen zur Adventszeit in Taufers. Viele Vereine und Personen gaben und geben sich große Mühe für den Advent in Taufers. So wird etwa an jedem Adventsonntag an einem großen Adventkranz auf dem Platz vor der Gemeinde eine Kerze angezündet. Neu ist u.a. das „Tauferer Adventskistl“ mit Tauferer Produkten. Es handelt sich um eine Initiative der Bäuerinnen.