„So zufrieden wieder nach Hause gekommen“
Taufers im Münstertal/Tansania - Was veranlasst zwei junge Frauen aus Taufers im Münstertal, nach Tansania zu reisen und dort 2 Monate zu verbringen? Der Jagdtrieb wird es nicht gewesen sein. Tansanias größten Tierarten, den „Big Five“, darunter Elefanten und Löwen, geht es gut. Auch der höchste, freistehende Berg der Welt, der 5.895 Meter hohe Kilimandscharo, hatte seine Ruhe vor den 2 „Alpen-Gitschen“. Das Einzige, was die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin Sabine Christandl und die Lehrerin Magdalena Höchenberger mit Tansania verband, war das „T“ im Dorfnamen Taufers. Sicher kein Grund, 2 Monate in Ostafrika zu verbringen, es 2 Mal zu durchqueren und einen ganzen Monat freiwillig in einem Waisenhaus zu arbeiten. Um was es ihnen wirklich ging, erklärten und erzählten die Münstertalerinnen mit einer abwechslungsreich aufbereiteten Ton-Bild-Show in der Mittelpunktbibliothek Schlandersburg. Als Auslöser der Reise bezeichneten sie das Projekt und inzwischen den Verein „Irma hilft Tansania“. Die Eppanerin Irma Werth hatte ihr Herz vor allem an die Kultur der halbnomadischen Massai, einer bedrohten Minderheit im Land, verloren. Seit 2011 ließ sie über ihren dazu gegründeten Verein Aggregate und Wasserpumpen nach Tansania kommen, baute an einer katholischen Kirche mit, sorgte für eine Krankenstation in Kileguru, ließ ein Waisenhaus in Kwediboma erweitern, ermöglichte Jugendlichen den Schulbesuch, war am Bau einer Schule beteiligt und trat gegen die Beschneidung auf. Sozusagen auf Irmas Spuren und in der 1. Woche unter deren Führung reisten die „Tauferer Madlen“ ins Massaidorf Kileguru, lernten die Hauptstadt Zanzibar mit Resten islamischer Kultur und Denkmälern aus der Sklavenzeit kennen, verließen die Reisegruppe und stellten sich im Waisenhaus Tosamaganga für fast einen Monat als Helferinnen zur Verfügung. „Um uns eine zweite Meinung zu bilden, besuchten wir auch das Waisenhaus in Kwediboma“, erzählte Sabine. Nicht mitberechnet war die Panne des öffentlichen Busses um Mitternacht. „Danach sind wir mit vielen neuen Eindrücken nach Europa geflogen und zufrieden zu Hause angekommen“, fasste eine nachdenkliche Sabine Christandl zusammen.
