Gina Braun vor ihrem noch unfertigen Diplomstück im BASIS-Lokal in der Fuzo. Eingearbeitet werden nicht nur Stoffe und alte Kleider, sondern auch Ideen zur Nachnutzung des Kasernenareals.

„Stoff“ für die Kaserne

Publiziert in 13 / 2023 - Erschienen am 18. Juli 2023

Schlanders - Für einen nicht alltäglichen Zweck wurden vom 4. bis zum 7. Juli im BASIS-Lokal in der Fußgängerzone in Schlanders Stoffe und alte Kleidung gesammelt. Es waren die zwei Uni-Studierenden Gina Braun und Michael Rollmann, die anknüpfend an den Workshop „Sanfte Entmilitarisierung“, der im Februar 2022 in der BASIS stattgefunden hatte, nach Schlanders zurückgekehrt sind. Sie haben sich entschlossen, ihre Diplomarbeit über das Kasernen-Areal zu schreiben. Während sich Michael mehr auf den Aspekt der Baumaterialität konzentriert, befasst sich Gina mit der Nachnutzung bzw. Reaktivierung der Gebäudeteile und des Areals insgesamt. Während der Arbeitstage im BASIS-Lokal sammelte sie daher „Stoff“ für zwei Zwecke: Einmal brauchte sie Stoffe und alte Kleider, um daraus ihr Diplomstück, sprich ein Patchwork (Flickwerk aus Textilien), zu formen, „und gleichzeitig wollte ich die Leute, die mir Stoffe brachten, kennenlernen, mit ihnen ins Gespräch kommen und mir ihre Ideen und Anregungen anhören“, wie die Studentin dem der Vinschger erklärte. Gina Braun stammt aus Stuttgart und studiert Architektur an der Technischen Universität Wien. Im Anschluss an die Sammlung von ausreichend „Stoff“ im buchstäblichen und übertragenen Sinn des Wortes setzt sie nun ihre Arbeit in Wien fort. Auf die Diplomarbeiten von Gina und Michael, die im Herbst in der BASIS vorgestellt werden sollen, darf man schon jetzt gespannt sein. Gina jedenfalls zeigte sich über den in Schlanders gesammelten „Stoff“ erfreut. In ihr besonderes Diplomstück will sie nicht nur die Stoffreste und alten Kleider, sondern auch die vor Ort eingefangenen Ideen „einarbeiten“. Detail am Rande: Während der 4 Arbeitstage im BASIS-Lokal wurde Gina oft gefragt, ob sie auch Änderungen an Kleidungsstücken durchführe. Dies deshalb, weil Passanten und „Kunden“ der Meinung waren, sie sei als Schneiderin tätig. Die Anfragen hätten gezeigt, wie wichtig und interessant auch das Kleinhandwerk in Dorfzentren sein könnte.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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