(v.l.): Alexander Burger, die ehemaligen Bürgermeister Andreas Heidegger und Walter Weiss, Zeno Christanell, Rosmarie Pamer, Uli Stampfer, Stefan Pföstl vom Generalunternehmen Eurobeton 2000 GmbH, Tourismus-Präsident Christof Tappeiner, Astrid Pichler und Andreas Pircher.
Zahlreiche Gäste waren zur Eröffnungsfeier auf die neue Sonnenterrasse gekommen.
Giada Lui (Restaurant „Iris“) tischte asiatische Spezialitäten auf.

Stolz, dankbar und erleichtert

Der Spaß in der Erlebnistherme Naturns kann beginnen. 

Publiziert in 4 / 2025 - Erschienen am 25. Februar 2025

Naturns - Stolz, Zusammenhalt, Dankbarkeit, Erleichterung, glücklich und Spaß: Diese Antworten kamen auf die Frage von Gemeindereferentin Astrid Pichler, ihres Zeichens Moderatorin der offiziellen Eröffnungsfeier der Erlebnistherme Naturns am 13. Februar, welches Wort den Beteiligten zum Umbau des Naturnser Schwimmbads einfalle. Zur Erinnerung: In nur dreieinhalb Monaten erhielt die Erlebnistherme nach intensiven Umbauarbeiten ein neues Erscheinungsbild, noch vor Weihnachten, genau genommen am 20. Dezember, öffnete das beliebte Bad wieder seine Tore. Nun konnte die Struktur mit der Segnung und einem Tag der offenen Tür ihrer Bestimmung übergeben werden. 

Gute Zusammenarbeit vieler 

„Es freut mich, dass es uns gelungen ist, durch die Unterstützung der öffentlichen Hand sowie durch die Tourismusgenossenschaft und die Raiffeisenkasse einen Qualitätssprung zu erzielen“, freute sich Andreas Pircher, Präsident der Kultur & Freizeit GmbH, welche die Erlebnistherme verwaltet. Das Projekt machte deutlich, was durch gute Zusammenarbeit verschiedener Akteure alles möglich sei. Ein großer Dank gehe an alle Mitarbeitenden. „Die sind über sich hinausgewachsen“, betonte Pircher. Er sei einfach stolz. Derzeit arbeite man bereits am nächsten Schritt, das Thermalwasser solle den Gästen in Verbindung mit medizinischer Betreuung angeboten werden; so soll eine kleine Medical-Area entstehen, in der das Wasser therapeutische Anwendungen finden könnte. 

Bodenständig 

Bürgermeister Zeno Christanell blickte auf die Geschichte des Schwimmbads zurück, die vor 40 Jahren begonnen hatte. Das Wasser spiele seit jeher für Naturns eine große Rolle. Ebenfalls erinnerte Christanell an die Geschichte des Thermalwassers, das Anfang der 2000er Jahre beim Bau des Naturnser Umfahrungstunnels durch Zufall gefunden worden war. 2022 wurde das Wasser, das aus der Quelle „Kochenmoos II“ in Staben am Fuße des Sonnenberges aus einer Tiefe von rund 200 Metern mit Eigendruck und einer Temperatur von 17 Grad Celsius an die Erdoberfläche gelangt, der Öffentlichkeit in der Erlebnistherme zugänglich gemacht. „Und es wirkt, was auch seitens der Rheuma-Liga bestätigt wird. Sie nutzen es regelmäßig“, so der Bürgermeister. Mit den Umbauarbeiten habe man sich bewusst nicht für einen „Wellness-Tempel“ entschieden, „sondern für ein bodenständiges Projekt“, wie Christanell betonte. Es sei ganz im Sinne des Architekten Josef Gritsch, der damals für das 1985 eröffnete Hallenbad verantwortlich zeichnete. Seine Arbeit sei weitergeführt worden, wie auch Architekt Alexander Burger vom Architekturbüro „Dejaco & Partner“, das für die aktuellen Umbauarbeiten verantwortlich war, bestätigte: „Wir haben versucht, die bestehende Architektur aufzunehmen.“ Das Wort des Architekten nach einer intensiven Arbeitszeit war freilich die „Erleichterung“. Christanell erinnerte daran, dass eine derartig kurze Bauphase für eine öffentliche Verwaltung keine Selbstverständlichkeit sei. Der Bau sei fast in Rekordzeit fertiggestellt worden: „Alle haben mitangepackt, damit alles passt.“ In der Geschichte des Schwimmbads sei man sich immer treu geblieben und habe darauf gesetzt, dass es sich Familien leisten können. Dies sei auch weiterhin der Fall. Der Bürgermeister ist dankbar, in einer Zeit politisch tätig sein zu dürfen, in der vieles möglich sei. Somit verwunderte es nicht, dass sein Wort die „Dankbarkeit“ war. Rosmarie Pamer lobte die Gemeindeverwaltung und hob den Stellenwert der Erlebnistherme als übergemeindliche Struktur hervor: „Nach allem, was ich hier gehört habe, fällt mir das Wort ‚Zusammenhalt‘ ein.“ Dekan Christoph Wiesler segnete die Einrichtung. Er verband das Schwimmbad mit dem Wort „Spaß“. Uli Stampfer, der Direktor der Tourismusgenossenschaft Naturns, lobte ebenfalls die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten, er sei einfach nur „glücklich“. Das Bad sei schlicht, gleichzeitig aber nobel und elegant geworden.

Im neuen Kleid

Im Rahmen der Umbauarbeiten waren insbesondere der Eingangsbereich, die Umkleidekabinen und die Nasszellen, die beiden Galerien mit den Liegebereichen sowie der Zugang zum Restaurant und zur Sauna neugestaltet worden. Auch eine neue großzügige Sonnenterrasse, womit nicht zuletzt der Gastronomiebetrieb eine Aufwertung erfuhr, ist entstanden. Im Hallenbad selbst setzte man im Zuge der Sanierungsarbeiten auf ein grundlegendes „Facelifting“ mit u.a. neuem Fliesenboden, akustischen Maßnahmen und der Erneuerung weiter Teile der Einrichtung und Beleuchtung. Zudem bekam die Erlebnistherme einen neuen Anstrich und neue Farben gemäß dem Naturnser Erscheinungsbild. Während der Arbeiten entschloss man sich, auch ein Babybecken zu realisieren, mitsamt kleiner Rutsche und kindgerechten Wasserspielen sowie einem angrenzenden Liegebereich für Eltern. Die Kosten von rund 250.000 Euro für den Kinderbereich konnten größtenteils durch einen Sponsorenvertrag mit der Raika Untervinschgau finanziert werden, die 10 Jahre lang 15.000 Euro jährlich zur Verfügung stellt. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 2,5 Mio., wovon die Gemeinde rund 700.000 Euro an Landesbeiträgen erhielt. 300.000 Euro trug die Tourismusgenossenschaft, 200.000 Euro die Inhouse-Gesellschaft Naturns Kultur & Freizeit selbst.

Josef Laner
Josef Laner

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