Einige der vielen Ausstellungsstücke, die derzeit im Rahmen der Sonderausstellung „Mineralien – Strahlende Kostbarkeiten Marienbergs“ zu sehen sind.
Einige der vielen Ausstellungsstücke, die derzeit im Rahmen der Sonderausstellung „Mineralien – Strahlende Kostbarkeiten Marienbergs“ zu sehen sind.
Einige der vielen Ausstellungsstücke, die derzeit im Rahmen der Sonderausstellung „Mineralien – Strahlende Kostbarkeiten Marienbergs“ zu sehen sind.
Die neue Museumsleiterin Sara Fliri vor der Kubusvitrine.

Strahlende Kostbarkeiten

Sonderausstellung im Kloster Marienberg gewährt Einblick in die Welt der Mineralien.

Publiziert in 16-17 / 2021 - Erschienen am 13. Mai 2021

Marienberg - Zusätzlich zum Museum „ora et labora“, der darin untergebrachten Dauerausstellung und dem Klosterladen kann im Kloster Marienberg ab sofort bis zum 31. Oktober von Montag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr auch die neue Sonderausstellung „Mineralien – Strahlende Kostbarkeiten Marienbergs“ besucht werden. Fast den ganzen Winter über hat die neue Museumsleiterin Sara Fliri aus Burgeis zusammen mit ihrem Team (Katharina Pratzner und Michael Mall), sowie mit dem Mineralien-Fachmann Helmut Moser aus Meran und mit Abt Markus Spanier an der Sonderschau gearbeitet. Der Großteil der Ausstellungsstücke, die in der kubusförmigen Vitrine zu bestaunen sind, stammt aus der prachtvollen Mineraliensammlung des Klosters. 

„Strahlende“ Mönche

Es waren Benediktinermönche, die zum Teil selbst Mineralien gesucht bzw. „gestrahlt“ haben. Als Strahler werden die alpinen Kristall- und Mineraliensucher bezeichnet. Fundstücke von Pater Sebastian, Jahrgang 1935, dem derzeit ältesten Mönch des Stiftes Marienberg, können ebenso besichtigt werden wie Sammlerstücke des 1972 verstorbenen Paters Josephus Schguanin aus Taufers im Münstertal. Ein erheblicher Teil der Exponate stammt aus dem ehemaligen Gymnasium in Meran. Auch an diesem Gymnasium, gegründet 1724 von den Benediktinern von Marienberg, gewannen die Fächer Physik und Naturgeschichte nach der Reform der Gymnasien (1848) immer mehr an Bedeutung. Mineralien gehörten zu den Lehrmittelsammlungen, die nach dem Ersten Weltkrieg noch rechtzeitig von Meran in das Kloster Marienberg gebracht werden konnten. Die Sonderausstellung ist in vier Bereiche eingeteilt: Metalle, Quarze und Bergkristalle, Farbenpracht der Mineralien sowie Mineralien in verarbeitetem Zustand, speziell Gold, Silber und Edelsteine. Die Fundorte der strahlenden Kostbarkeiten sind vielfältig. Die Mineralien stammen aus der Schweiz, dem Erzgebirge, aus dem Passeiertal, dem Fassa- und Pfitschertal, aus der Meraner Gegend, aus Teis und anderen mineralienreichen Gebieten. Keine leichte Aufgabe war es, die vielen Schaustücke zu beschriften. Auch an die kleinen Besucher hat das Museums-Team gedacht. So wird Kindern mit Hilfe einer Anleitung gezeigt, wie man seinen eigenen Kristall züchten kann. Abgerundet wird die Sonderschau mit einem Ausschnitt aus dem Film „Die Kristallsucher“ von Michael Wachtler. Weiterhin besichtigt werden kann im Kloster auch die Sonderausstellung „Zum Wohl von Leib und Seele“.

Führungen

Auch mit Führungen (Krypta, Bibliothek, Museum, Schaudepot) wartet das Kloster Marienberg mittlerweile wieder auf. Es sind allerdings die Covid-19-Vorgaben einzuhalten. Ab Mitte Juni sollen auch Führungen zur Kirche St. Stephan angeboten werden. In der Kirche wurden erst kürzlich gotische Malereien freigelegt. Archäologischen Grabungen zufolge sitzt die Friedhofsmauer bergseitig auf dem Sturzbereich eines spätantiken Mauerzuges auf. Dieser Mauerzug gehört zu einem bronzezeitlich-spätantiken Gebäude des 4./5. Jahrhunderts, das sich im Bereich des heutigen Friedhofes befindet. Neu angelegt wurde auch der Friedhof der Mönche. Weitere Infos zum Veranstaltungsprogramm 2021 gibt es im Kloster (Tel. 0473 843980; info@marienberg.it; www.marienberg.it).

Josef Laner
Josef Laner

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