Süß, süßer, Honig
Eigene Fahne zum 100-jährigen Bestehen des Imkervereins Laas
Laas - Nur wenige Imkervereine haben eine eigene Fahne. Der Imkerverein Laas besitzt jetzt eine. Er hatte sie sich zum 100-jährigen Bestehen zugelegt, das am 15. Juli mit einem Festgottesdienst, der Segnung der Vereinsfahne und einem Fest beim Außerloretzhof gebührend gefeiert wurde. Artur Werth, der frühere Pfarrer von Laas, ging bei der Heiligen Messe, die u.a. der Kirchenchor Laas feierlich mitgestaltete, mehrfach auf die Themen Schöpfung, Umwelt und Natur ein. Auch für das köstliche Gut Honig, „das unser Leben versüßt“, sollte der Mensch dankbar sein. Im Vorfeld der Segnung der neuen Fahne und der Fahnenbänder erinnerte Werth an die gemeinschaftsfördernde Bedeutung, welche den Fahnen zukommt. Die Fahne des Imkervereins Laas zeigt auf einer Seite den Heiligen Ambrosius, den Schutzpatron der Imker und den Spruch „Willst Du Gottes Wunder sehen, musst Du zu den Bienen gehen“. Auf der anderen Seite ist ein Bienenkorb und der Schriftzug Imkerverein Laas 1918-2018 zu sehen. Im Anschluss an den feierlichen Einzug mit der Musikkappelle, Fahnenabordnungen und Ehrengästen zum Außerloretzhof blickte Hausherr Günther Tappeiner, der Ortsobmann des Imkervereins Laas, auf die Vereinsgeschichte zurück. Der Imkerverein Laas wurde am 10. Februar 1918 als Zweigverein des Bienenzüchterzentralvereins für Deutschtirol gegründet und in der Statthalterei Innsbruck am 11. April 1918 unter der Nummer 216/1 eingetragen. 14 Imker scheinen als Gründungsmitglieder auf. Von den Anfangsjahren gibt es leider kaum Aufzeichnungen. Geändert hat sich das unter der 10-jährigen Obmannschaft von Karl Ritsch, der den Verein von 1970 bis 1980 führte. Der Verein wurde neu belebt und strukturiert. Es wurden Vereinsausflüge organisiert und eine Vereinskerze angekauft. Von 1980 bis 1989 war Rudolf Perkmann Vereinsobmann. Es folgten Edwin Angerer (1989 bis 1992), Rudolf Perkmann (1992 bis 1995), Konrad Tscholl (1995 bis 2007) und Georg Kuntner (2007 bis 2014). Seit 2014 leitet Günther Tappeiner den Verein. Während der Obmannschaft von Konrad Tscholl wurde der Vereins-Lehrbienenstand gebaut. Weiters wurden regelmäßige Stammtische eingeführt. Derzeit zählt der Imkerverein Laas 49 aktive Imkerinnen und Imker mit insgesamt 583 Bienenvölkern sowie 6 Vereinsmitglieder ohne Völker. Konrad Tscholl, schon seit Jahren Obmann des Imkerbezirks Untervinschgau, ließ die Höhen und Tiefen des Imkereiwesens in den vergangenen 100 Jahren kurz Revue passieren. Bis heute unverändert geblieben sei die Freude an den Bienen. Über die Bedeutung der Bienen und der Imkerei für die Umwelt, die Landwirtschaft und die gesamte Bevölkerung sowie über den Stellenwert des Honigs und weiterer Imkerprodukte verwiesen auch Landesrat Arnold Schuler, Regionalassessor Sepp Noggler, selbst seit rund 30 Jahren Imker, Bürgermeister Andreas Tappeiner, der Obmann des Südtiroler Imkerbundes, Engelbert Pohl, und Wanderlehrer Andreas Platzer. Pohl und Platzer freuten sich, dass sich die Imkerei landesweit großen Zuspruchs erfreut, vor allem auch bei jungen Leuten. Die Südtiroler Imkerschule werde derzeit stark besucht. Vereinsobmann Günther Tappeiner dankte abschließend allen, die den Festgottesdienst mitgestaltet, zum Gelingen der Feier beigetragen und die Anschaffung der Vereinsfahne unterstützt haben. Der Musikkapelle, der Freiwilligen Feuerwehr und der Schützenkompanie wurden Fahnenbänder überreicht. Für Musik sorgte die „Laaser Böhmische“. Wer Bienen hält, übernimmt Verantwortung für Natur und Umwelt, hatte es in den Festreden mehrfach geheißen. Dass dazu aber nicht nur die Imker aufgerufen sind, sondern alle, war schon in einer der Fürbitten zum Ausdruck gebracht worden: „Mach uns zur Erhaltung einer intakten Umwelt bereit.“
