Obmann Hermann Wenter und Landesobfrau Claudia Plaikner (v.l.) mit einigen der geehrten Gründungsmitglieder.
Arnold Schuler

Tatkräftig und stets offen für Neues

Publiziert in 10 / 2022 - Erschienen am 24. Mai 2022

Naturns/Plaus - Am 12. Februar 1996 wurde der Heimatpflegeverein Naturns-Plaus gegründet. Viele der damals knapp 50 Gründungsmitglieder haben sich am vergangenen 22. Mai im Bürger- und Rathaus in Naturns eingefunden, um zusammen mit vielen weiteren Mitgliedern, dem Vereinsvorstand und zahlreichen Ehrengästen das 25-jährige Bestehen des Vereins zu feiern. Das Jubiläum hätte zwar schon im Vorjahr begangen werden sollen, musste aber pandemiebedingt verschoben werden. Die Jubiläumsbroschüre „25 Jahre Heimatpflegeverein Naturns-Plaus 1996-2021“ ist bereits 2021 gedruckt worden. Eine zweite Broschüre mit einem besonderen „Blick auf Plaus“ hat Heinrich Kainz aus Plaus verfasst. Was der Verein, der zurzeit rund 180 Mitglieder zählt, von 1996 bis 2021 in den zwei Gemeinden geleistet hat, ist mehr als beachtlich. Zusammenfassend nannte Obmann Hermann Wenter 36 Restaurierungen und Sanierungen von Objekten und Gebäuden, 18 Publikationen, je 25 Frühlingsfahrten und Herbstwanderungen, 13 Ausstellungen, 30 Vorträge, fast 80 kleinere und größere Vorhaben und viele weitere Aktivitäten im Trachtenwesen und weiteren Bereichen. Wie im der Vinschger Nr. 7-8/2021 berichtet, reichte die Tätigkeit von der Restaurierung von Mühlen und verschiedenen Arbeiten bei der Kirchenruine St. Laurentius bis hin zur Sanierung des K. K. Schießstandes Tabland und der Sanierung zahlreicher Bildstücke und Kleindenkmäler. Auch über die Restaurierung der Egger-Platzer-Mühle im Melstal in Plaus und des St.-Isidor-Bildstockes in Naturns wurde informiert. Geehrt wurden bei der 25-Jahr-Feier, die im Rahmen der Jahreshauptversammlung stattfand, nicht nur Gründungsmitglieder, sondern auch Personen, die 1996 als neue Mitglieder dazukamen. Für die verstorbenen Mitglieder wurde eine Gedenkminute eingelegt. Stellvertretend für die Verstorbenen nannte der Obmann den Ehrenobmann Josef Pircher, Dekan Georg Peer und den ehemaligen Kulturreferenten Valentin Stocker. Mit Glückwünschen zum Jubiläum und mit Worten des Dankes und der Wertschätzung für die vielseitige Tätigkeit des Vereins warteten die Landesobfrau Claudia Plaikner, Landesrat Arnold Schuler, Bürgermeister Zeno Christanell, sein Vorgänger Andreas Heidegger sowie Wolfram Gapp, der Obmann der Raiffeisenkasse Untervinschgau, auf. Als große Herausforderung für die Politik, die Gesellschaft und vor allem auch für den Verband nannte Plaikner die Klimakrise. Im Bereich Tourismus brauche es eine Grenze. Neue Tourismuszonen, Skigebietserweiterungen sowie der Bau von Hoteldörfern seien nicht mehr zeitgemäß. Eine weitere Versiegelung der Landschaft sei zu vermeiden. In punkto Raumordnung mahnte die Landesobfrau an, „dass sanieren besser ist als neu bauen.“ Arnold Schuler sagte, dass Südtirol bestimmte Grenzen in der Entwicklung erreicht habe, „in der Landwirtschaft und auch im Tourismus.“ Es brauche neue Denkweisen. Dem Heimatpflegeverein Naturs-Plaus bescheinigte Schuler, sehr viel für den Erhalt von Tradition, Kultur und Heimat getan zu haben, dabei aber auch stets offen für Neues gewesen zu sein. Zeno Christanell sprach von einem „lebendigen und tatkräftigen Verein.“ Dass er damit den Nagel auf den Kopf traf, zeigte sich auch bei der Vorführung des Films „Die Jahreszeiten im Lorenziacker“ von Rudi Martin.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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