Der Umbau des Bettentraktes (Bild links) war der letzte große Baustein, um das Krankenhaus in Schlanders in eine zeitgemäße und funktionelle Struktur zu verwandeln; rechts ein Blick in eines der neu eingerichteten Zimmer.

Tolle Struktur, aber...

Publiziert in 6 / 2017 - Erschienen am 22. Februar 2017
...auch intern muss eine attraktive Weiterentwicklung gewährleistet werden. Schlanders - Die Umstrukturierung des Bettentraktes war nach dem Umbau des Hauptgebäudes der letzte große Baustein, um das Krankenhaus in Schlanders in eine zeitgemäße, funktionelle und gut ausgestattete Struktur zu verwandeln. Offiziell übergeben wurde der umgebaute ­Bettentrakt am Valentinstag. 17,66 Millionen Euro an Steuergeld waren investiert worden, um den alten Bettentrakt in der Zeit von August 2013 bis Dezember 2016 umzubauen, neu zu strukturieren und anzupassen. Der neue Gebäudetrakt verfügt über eine Gesamtkubatur von mehr als 30.000 Kubikmetern. Rund 9.000 davon wurden neu errichtet. Der umgebaute und neu eingerichtete Bettenbereich umfasst 68 Plätze. Die Einzel- oder Zweibettzimmer sind im Erdgeschoss sowie im ersten, zweiten und dritten Stock untergebracht. Im Erdgeschoss befinden sich zudem die Bereiche Day Hospital und Day Surgery. Das Projekt beinhaltete zudem die Neuorganisierung des Bereichs der Annahme, eine Erweiterung des Eingangsbereichs, die Sanierung der Küche und Mensa, die Errichtung einer hausinternen Bar und viele weitere Arbeiten. Das vierte Obergeschoss wurde hauptsächlich zur Unterbringung für die Diensträume der Koordinatoren, für das Dienst- und Bereitschaftspersonal und für die Studenten mit den dazugehörenden Räumlichkeiten angepasst. Die wichtigsten ­architektonischen Eingriffe betrafen die statische Anpassung an den Erdbeben- und Brandschutz, die technischen Anlagen für die Heizung, den Einbau einer Klima- und Lüftungsanlage, die sanitären Anlagen, die Wärmedämmung der Fassade sowie den Austausch der Fenster und der Einrichtung in den Bettenzimmen. „Besser hätte es nicht laufen können“ Die Direktorin des Gesundheitsbezirkes Meran, Irene Pechlaner, der Generaldirektor des Sanitätsbetriebes, Thomas Schael, Bürgermeister Dieter Pinggera, der Ärztliche Leiter des Krankenhauses, Toni Theiner, sowie die Landesräte Martha Stocker und Christian ­Tommasini sprachen übereinstimmend von einem gelungenen Werk und lobten im Besonderen die Bauausführung. Mehrfach betont wurde, dass der Umbau des Bettentraktes auf Initiative des damaligen Gesundheitslandesrates Richard Theiner in Angriff genommen worden war. Ein besonderer Dank wurde der Koordinierungsgruppe unter der Leitung der Architektin Nicoletta Francato ausge­sprochen sowie dem Planungsteam: Architekt ­Josef March, Architektin Heike Pohl, Ingenieur Siegfried Pohl, Ingenieur Gerhard Janser und Ingenieur Klaus Fleischmann. Zumal der Krankenhausbetrieb während der Arbeiten fast uneingeschränkt weiterlief, war die Umsetzung des Projektes sowohl für die Patienten, als auch das Personal und alle am Bau Beschäftigten eine besondere Herausforderung. „Es wurden sowohl der Terminplan als auch der Kostenrahmen eingehalten“, freute sich Pechlaner. Es hätte insgesamt nicht besser laufen können. Die Vinschger seien ihr übrigens schon seit langem ans Herz gewachsen. Auch den Oberländer Dialekt von Albrecht Plangger verstehe sie mittlerweile gut. „Weiterhin qualitative und professionelle Leistungen“ Auch Thomas Schael sprach von einer tollen Struktur. Er ­sicherte zu, „dass das Krankenhaus Schlanders weiterhin als Grundversorgungskrankenhaus im Verbund mit den anderen Krankenhäusern, in erster Linie mit jenen von Meran und Bozen, bestmöglich weitergeführt wird, um auch in Zukunft qualitative und professionelle Leistungen für die Bevölkerung erbringen zu können.“ Er hoffe in diesem Sinn, dass die Top-Struktur auch mit Inhalt gefüllt wird. Auch Dieter Pinggera freute sich im Namen seiner Vinschger Amtskollegen, „dass wir jetzt ein tolles Krankenhaus haben und von der Struktur her somit bestens aufgestellt sind.“ Er wies aber auch auf den Mangel an Fachärzten hin: „Das ist die derzeit wohl größte ­Herausforderung.“ ­Pinggera gab sich überzeugt, „dass es gelingen wird, genügend qualifizierte Ärzte zu finden.“ Zur Gesundheitsreform allgemein meinte er, „dass wir als Vinschger insgesamt zufrieden sein können. Allerdings müssen wir versuchen, die Spielräume im Rahmen des Landesgesundheitsplanes und weiterer Vorgaben bestmöglich zu nutzen.“ Landesrat Tommasini sprach von einem besonders gut gelungenen Umbau. Martha Stocker dankte ebenfalls allen Beteiligten und rief speziell die Mitarbeiter im Krankenhaus dazu auf, die Patienten weiterhin nicht nur medizinisch gut zu versorgen, sondern sie auch mit einer positiven menschlichen Einstellung zu begleiten, wie das bereits derzeit der Fall sei. Der Direktor der Landesabteilung Hochbau und technische ­Dienste, Gustavo ­Mischi, informierte über die technischen Details des Umbauprojekts. „Personal halten und neues dazugewinnen“ Toni Theiner erinnerte an die Eröffnung des Krankenhauses am 9. Februar 1958. Es galt damals als das schönste Krankenhaus im Land. Den jetzigen Umbau des Bettentraktes unter den gegebenen Prämissen würdigte Theiner als gelungen. Baulich sei das Krankenhaus für die Zukunft gerüstet. „Nun gilt es, das ärztliche Personal und das Pflegepersonal zu halten und neues dazuzugewinnen. Hier stehen wir als Grenzgebiet in starker Konkurrenz mit dem benachbarten Ausland, vielleicht noch stärker als andere Teile Südtirols“, so Theiner. Neben der zentralen Werbekampagne des Gesundheitsbetriebes „werden wir uns vor Ort weiter bemühen, die Vinschger Mediziner zu sensibilisieren. Einen starken Partner haben wir mit den Freunden im KVW, der bis in die Gemeinden und Fraktionen hinaus kapillar präsent und tätig ist.“ Der größte Nachteil sei und bleibe, „dass wir mit den einzelnen anzuwerbenden Kollegen nicht verbindlich ­sprechen können. Man wird sich auf Kompromisse einigen müssen. Es gibt durchaus Kollegen, die eine Arbeit in der Peripherie dem Zentrum vorziehen“, gab sich Theiner überzeugt. Die Vinschger stehen zum Krankenhaus und vertrauen darauf, „dass es sich auch in der Zukunft weiterentwickeln kann, baulich und ‚personell‘“. Kein kirchlicher Segen Zum Abschluss konnte ein Teil der neuen Räume besichtigt werden. Auch einen Umtrunk gab es. Nicht vorgesehen hatte man eine kirchliche Segnung. Sepp
Josef Laner
Josef Laner

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