Training für die WorldSkills in Brasilien
Publiziert in 26 / 2015 - Erschienen am 15. Juli 2015
Laas - Zwei Dinge haben die Schweiz und Südtirol sicher gemeinsam: die traditionelle, qualitativ hochwertige Ausbildung im Steinmetzwesen und die Tatsache, dass die Junghandwerker des Sektors, welche die jeweiligen Landesmeisterschaften gewinnen, auf hohem Niveau arbeiten. Das war auch der Grund, warum sich die Verantwortlichen nach 2007 bereits zum zweiten Mal für eine gemeinsame Vorbereitung auf die Berufsweltmeisterschaften (WorldSkills) entschieden haben, die heuer vom 11. bis zum 15. August in São Paulo in Brasilien stattfinden. Die Argumente sind einleuchtend: ein Training unter wettkampfähnlichen Bedingungen mit Zeitvorgabe, in dem sich zwei ebenbürtige Konkurrenten gegenseitig unter Druck setzen und Erfahrung sammeln können. „Beide Seiten profitieren. Wir müssen etwas machen, denn andere Kandidaten haben an den EuroSkills teilgenommen; erfahrungsgemäß schneiden diese spitzenmäßig ab“, so Jean-Luc Braun, der Betreuer des Schweizer Vertreters. Tobias Nussbaumer, der Südtiroler Fachexperte, ergänzt: „Die Wettbewerbssimulation dient uns dazu, Erkenntnisse zu gewinnen, die wir im weiteren Verlauf einsetzen können.“ Die Basis sei aber, und dies wird betont, die fruchtbringende Zusammenarbeit und das kollegiale Miteinander, auch wenn man sich in Brasilien als Gegner gegenüberstehen wird. Im Training in der Laaser Fachschule haben die Jungsteinmetze die Aufgabe, ein Werkstück (Profilarbeit) anzufertigen, die dem Originalvorschlag für die WorldSkills entspricht. In Brasilien wird der Vorschlag um 30% abgeändert, auch der Stein wird ein anderer sein. Während der Schweizer Kandidat Michael Egli die duale Lehrlingsausbildung in Bern absolvierte, besuchte Gabriel Wellenzohn die Fachschule für Steinbearbeitung in Laas und schloss diese mit dem Berufsbildungsdiplom als „Spezialisierte Fachkraft für Steinbearbeitung – Steinmetz/Steinbildhauer“ ab. Beiden viel Glück für São Paulo!
red
Redaktion