Trauer-Café jetzt auch in Mals
Publiziert in 16 / 2015 - Erschienen am 29. April 2015
Mals - Tod und Trauer sind für viele noch immer Tabuthemen. Manche verdrängen die Trauer, schlucken alles in sich hinein und reden mit niemandem darüber. Sie leiden, weil sie die Trauer nicht angemessen leben können. Für manche ist die Zeit unmittelbar nach dem Tod eines lieben Menschen nur schwer zu überwinden. Bei anderen beginnt die Trauer erst nach einiger Zeit. Das können auch Jahre sein. Für all jene, die ihre Trauer in einer offenen und behaglichen Atmosphäre ungezwungen und diskret leben und mit anderen teilen wollen, ist das Trauer-Café der Caritas Hospizbewegung die richtige Adresse. Die kostenlosen Treffen für den Caritas-Bezirk Vinschgau finden in der Kapuzinerstube im Martinsheim in Mals statt. Anita Tscholl, die Koordinatorin der Caritas-Hospizbewegung im Vinschgau, freut sich, dass es dank der guten Zusammenarbeit mit dem Alten- und Pflegeheim gelungen ist, einen geschützten Raum für das Angebot zu finden. Das erste Treffen erfolgt am Mittwoch, 6. Mai, von 18 bis 20 Uhr. Weitere Treffen sind bis zum Jahresende für jeden ersten Mittwoch im Monat geplant. Dazukommen und Gehen sind während der Treffen möglich. „Der Austausch in der Gruppe hilft, die Trauer und den Schmerz über einen Verlust mit anderen zu teilen”, so Anita Tscholl. Begleitet werden die Treffen von ausgebildeten Trauerbegleiterinnen und -begleitern der Caritas Hospizbewegung. Sie arbeiten ehrenamtlich. Menschen, die bei der Hospizbewegung ehrenamtlich tätig sein wollen, können sich jederzeit bei Anita Tscholl melden. „Trauer ist heute leider etwas, das in unsere Spaß-Gesellschaft nicht hineinpasst und daher gerne tabuisiert wird. Verdrängen aber ist nicht die Lösung. Es braucht wieder Raum und das Verständnis für Trauer und Trauernde”, so die Caritas-Führung. Nähere Informationen zum Trauer-Café gibt es bei der Caritas Hospizbewegung (Hauptstraße Nr. 131 in Schlanders, Tel. 366 5889441; E-Mail:
hospiz.schlanders@caritas.bz.it). Sepp

Josef Laner