Suchen neue Wege für die Braunviehzuchtim Vinschgau: Markus Hafner aus Mals, Eduard Fritz und Engelbert Fliri aus Graun

Turbokuh quo vadis

Publiziert in 1 / 2003 - Erschienen am 16. Januar 2003
Wohin sollen…, müssen…, dürfen wir? Ergibt die Zucht der Turbo-Kuh mit ihrer relativ kurzen Lebenserwartung angesichts der Milchschwemme überhaupt noch einen Sinn? In welche Richtung können Viehzucht und Milchwirtschaft in den Berggebieten gehen? Diese zentralen Fragen brennen den Viehzüchtern des Tales schon seit geraumer Zeit unter den Nägeln. Nun hat die Braunviehzucht-Genossenschaft Graun mit Obmann Eduard Fritz und seinem Stellvertreter Engelbert Fliri den 105. Geburtstag ihres Verbandes zum Anlass genommen, zu diesen brisanten Themen die grenzüberschreitende Tagung " Braunvieh – quo vadis? " mit hochkarätigen Fachleuten aus dem In- und Ausland zu organisieren. Im Malser Züchter Markus Hafner fanden die Obervinschger den Ansprechpartner, der ihnen die Referenten organisierte. "Wir erhoffen uns konkrete Antworten auf unsere Fragen", betont Fliri, "vor allem setzen wir auf die Fragerunde und Diskussion". Es sprechen Karl Baisch (Rinderunion Baden Württemberg und Schwabenmilch Ulm), Silvano Rocchi (ital. Spitzenzüchter und Obmann der Parmesankäserei San Matilde di Canossa), Peter Zischg (Geschäftsführer des Südtiroler Braunviehzuchtverbandes), Natale Arioli (ital.Genetiker und internationaler Holstein – Preisrichter) und Urs Wichser aus der Schweiz (renommierter Showrichter von der Züchterservice AG). Alle fünf Referenten sind Praktiker mit eigenen Viehhaltungsbetrieben. Der Obervinschgau war einst eine Hochburg für Braunviehzucht mit besten Handelskontakten zum Pustertal. Die Seestauung mit dem Verlust der Flächen versetzte den Bauern einen herben Rückschlag. Heute ist wiederum ein leichter Aufwärtstrend zu verspüren. Es sind vor allem Jungbauern, die an alte Traditionen anknüpfen wollen. Es gelingt ihnen bereits wieder, mit ihren jungen Zuchttieren im oberitalienischen Raum zu punkten. Doch angesichts der düsteren Wolken am europäischen Bauernhimmel ist eine allgemeine Verunsicherung allenthalben spürbar. Die Verunsicherungen werden in Vorwahlkampfzeiten von Südtirols Politik zwar regelmäßig mit "Zuckerlen" nach dem Motto: "Von der Hand in den Mund" kurzfristig abgedämpft. Sie keimen aber letztendlich immer wieder auf und sind da. Die Tagung in Graun könnte wichtige Informationen über globale Zusammenhänge in der Viehwirtschaft bringen. Sie wird von der Raiffeisenkasse Obervinschgau finanziert und findet am Samstag, 1. Februar 2003 im Vereinssaal von Graun mit Beginn um 10.00 Uhr statt. Infos unter : 3471758725 Der Eintritt ist frei.
Magdalena Dietl Sapelza

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