Über Welternährung, Klimagerechtigkeit und Konsum
Schülerinnen an der Fachschule Kortsch informieren und fordern zum Verzehr von Hülsenfrüchten auf.
KORTSCH - Der Welternährungstag, der alljährlich am 16. Oktober abgehalten wird, erinnert daran, wie wichtig es ist, dass alle Menschen auf der Welt Zugang ausreichend und gesunden Lebensmitteln haben. Anlässlich dazu, genau genommen tags zuvor, referierten die Schülerinnen der 2. Klasse an der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung über Welternährung, Klimagerechtigkeit und Konsumverhalten. „Dieses Jahr beschäftigten wir uns ausführlich mit dem Klimawandel. Wir haben vieles über globale Ungerechtigkeiten erfahren“, erklärten sie. Unter anderem in Fachgruppen und bei Workshops haben sich rund 20 Schülerinnen unter der Leitung der Lehrerinnen Sabine Platzgummer, Susanne Federspiel, Franziska Gurschler, Marion Gemassmer und Simone Tschenett sozusagen fächerübergreifend mit den unterschiedlichen Aspekten zu diesen Themen beschäftigt. Besonders betroffen vom Klimawandel seien die Menschen im globalen Süden, „jene, die am wenigsten am Klimawandel Schuld haben“. Die Weltbevölkerung im Süden ist nämlich nur für einen kleineren Teil der Emissionen verantwortlich, leidet aber am meisten unter den Folgen der Klimakrise, wie die Schülerinnen erkannten. Passend dazu, bzw. insbesondere um über soziale Ungerechtigkeiten auf der Welt zu informieren und zu sensibilisieren waren in der Fachschule auch mehrere Tage lang T-Shirts von der OEW („Organisation für Eine solidarische Welt“) mit Informationen dazu – von Unfällen in Textilfabriken über schlecht bezahlte Arbeiter/innen bis hin zu den Profiteuren von Saatgut – ausgestellt.
„Pause vom Kaufrausch“
Die Schülerinnen informierten in ihrer Präsentation u.a. über das Konsumverhalten und gaben nützliche Tipps. Es gelte, „bewusster zu konsumieren“. Dies nutzen, was man bereits habe, reparieren anstatt wegwerfen, Sachen selber machen oder ausleihen, tauschen und vor allem gebrauchte Sachen kaufen. Neuanschaffungen sollten stets die letzte Konsequenz sein und wenn, dann sollte auf faire Produkte geachtet werden. „Wir brauchen nicht jedes Jahr ein neues Handy“, unterstrichen die Schülerinnen. Insbesondere bei Kleidung könnte auf „Second Hand“, sprich Ware aus zweiter Hand, gesetzt werden. Dabei nannten die Vortragenden auch Beispiele, die zu denken geben: Für die Herstellung einer herkömmlichen Jeans aus konventioneller Baumwolle wird zwischen 7.000 und 10.000 Liter Wasser benötigt. Zudem sind für solche Produkte oft lange Transportwege nötig. Dies zeige, wie wichtig es sei, insbesondere beim Kauf von Kleidung das eigene Konsumverhalten zu überdenken. Eine „Pause vom Kaufrausch“ sei dringend nötig. Weiters gelte es auf Plastik zu verzichten. Vieles davon landet leider im Meer.
Bei den Lebensmitteln sei es wichtig, auf regionale und saisonale Produkte zu setzen. „Je weniger Strecke das Essen zurücklegt, umso besser“, unterstrichen die Schülerinnen. Konsumentinnen und Konsumenten müssten sich die Frage stellen, ob es nötig sei, gewisse Produkte zu jeder Jahreszeit auf dem Teller zu haben: „Brauchen wir im Winter Erdbeeren?“. Zudem sollte der Fleischkonsum überdacht werden. Auch Fertigprodukte seien schlecht für das Klima, da diese meist Palmöl enthalten. „Kauft bewusst ein“, forderten die Jugendlichen. Unter „bewusst“ sei auch zu verstehen, dass nicht zu viel gekauft werde. „Wir wollen schließlich nicht, dass Lebensmittel weggeworfen werden“. Einen Tipp hatten die Schülerinnen noch am Ende parat: „Esst mehr Hülsenfrüchte“. Diese erzeugen nämlich eine deutlich geringere Menge an Treibhausgasen und sind somit klimaschonend – und freilich gesund. „Wer mehr Hülsenfrüchte isst, betreibt aktiv Klimaschutz“, wiesen sie auf den Stellenwert dieser nachhaltigen Ernährungsoption hin. Passend dazu wurde das Buffet mit verschiedenen Produkten aus Hülsenfrüchten, hergestellt von den Schülerinnen selbst, eröffnet.