Übung und Schulung zugleich
Kortsch - Noch bis Ende September bleibt die Bahnlinie zwischen Schlanders und Mals wegen Arbeiten im Zusammenhang mit der Elektrifizierung der Vinschger Bahn gesperrt. Die Gleise bei Laas müssen auf einer Länge von rund 2 Kilometern begradigt werden, damit die Züge künftig auch entlang dieses Abschnittes mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h fahren können. Der Bezirksfeuerwehrverband Untervinschgau, das Weiße Kreuz, der Bahnbetreiber STA und das Eisenbahnverkehrsunternehmen SAD nutzten die Sperre kürzlich für eine besondere Übung, die zugleich auch als Schulung dienen sollte, speziell für die Feuerwehrführungskräfte. Es war angenommen worden, dass es auf der „Kortscher Höhe“ im Bereich der Örtlichkeit Brugg zu einer Kollision zwischen einem Auto und der Bahn gekommen war, wobei das Auto vom Zug ein Stück weit mitgeschleift wurde. Neben den Feuerwehren von Kortsch, Göflan, Schlanders und Vetzan (alle Abschnitt 3) wurde auch das Weiße Kreuz Schlanders mit der Notärztin und Bezirksfeuerwehrärztin Nicole Ritsch zum „Unfall“ gerufen. Die Rettungshelfer mussten nicht nur vier „verletzte“ Personen aus dem Auto befreien und erstversorgen, sondern sich auch um Bahngäste kümmern, die den Zug im Schockzustand verlassen hatten. Nach einigen musste im Umkreis des „Unfalls“ gesucht werden. Bei der Fahrt zum Übungsort saßen viele Feuerwehrführungskräfte im Zug. Sie wirkten einerseits als Statisten mit und wurden andererseits für eventuelle Bahnunfälle geschult. Die Schwerpunkte waren laut dem Bezirkspräsidenten Thomas Tecini die Einführung in die Technik der Bahn und die Kommunikation mit dem Lokführer und dem weiteren Bahnpersonal. Die Landesräte Daniel Alfreider und Arnold Schuler loben die gelungene Übung. Laut Alfreider „können wir uns glücklich schätzen, in Südtirol über ein so engmaschiges Rettungswesen zu verfügen.“ Schuler verweist darauf, „dass die Rettungskräfte ihren Dienst ehrenamtlich ausüben. Umso mehr gilt ihnen unser aller Dank.“ Der Betriebsdirektor der Vinschger Bahn, Marco Stabile, unterstreicht, wie wichtig eine solche Großübung ist: „So können wir die Arbeit der verschiedenen Einsatzkräfte aufeinander abstimmen und uns auf den Ernstfall vorbereiten.“ Von der Alarmierung durch den Lokführer über die Verständigung der Landesnotrufzentrale und den Einsatz der rund 120 Rettungshelfer hat die Großübung rund 2,5 Stunden gedauert.