Verkehrsgipfel im Südtiroler Westen

Publiziert in 40 / 2015 - Erschienen am 11. November 2015
Vinschger und Burggräfler Bürgermeister wurden vom Landesrat für Mobilität informiert und hatten Gelegenheit, ihre Anliegen vorzubringen. Naturns - Der „Runde Tisch“ zur Mobilität ist vom Präsidenten des Vereins „Freunde der Eisenbahn“, Walter Weiss, angeregt worden. Die Einrichtung hat sich bewährt: Der jeweilige Landesrat informiert, die Vertreter der Gemeindeverwaltungen dürfen loben, kritisieren und Vorschläge machen. Aus dem geographischen Vinschgau waren die Bürgermeister von Stilfs, Prad, Laas, Schlanders, Martell, Schnals, Naturns, Plaus und die zuständigen Referenten von Graun und Kastelbell-Tschars an den „Runden Tisch“ gekommen. Nach dem „Erfolgsbericht“ über die Tätigkeit der Eisenbahnfreunde durch Walter Weiss lobte Landesrat Florian Mussner die gelungene 10-Jahres-Feier der Vinschgaubahn in Schlanders und die Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern. Ohne Umschweife erklärte er: „Die Elektrifizierung der Vinschgaubahn ist für uns höchste Priorität. Wir sind an einer Grenze: die Züge sind überfüllt, die Kombination Bahn-Rad ist nicht mehr möglich, die Wartungskosten schnellen in die Höhe.“ Derzeit stünden 7.500 Sitzplätze zur Verfügung; nach der Elektrifizierung wären es 16.500. Alle Bahnhöfe könnten im Halbstundentakt angefahren werden. Die Verspätungen auf der Linie Bozen-Meran und die unsichere Verbindung in den Vinschgau seien nur zu beheben, wenn der Vinschgerzug unabhängig von den internationalen Verbindungen in den Bahnhof von Bozen ein- und ausfahren könne. Die Anbindung an die Schweiz habe zwar nicht oberste Priorität, sei aber durch positive Signale aus Brüssel in den Bereich des Möglichen gerückt. Dass der Bahnhof von Mals nicht nur wegen der Elektrifizierung umgestaltet werde, sondern auch vorausschauend für die Anbindung mit der Schweiz, wertete Bezirkspräsident Andreas Tappeiner als hoffnungsvolles Zeichen für das Tal. Wichtig sei, die Grundeigentümer möglichst früh einzubeziehen. Als Bürgermeister von Laas ersuchte er den Landesrat, die Busverbindung in die Bergfraktion Tanas wieder aufzunehmen. Martells Bürgermeister Georg Altstätter wies auf das ungenügend angeschlossene Hintermartell und auf die Abgasentwicklung der veralteten Busse hin. Josef Thöni, Graun, wollte wissen, warum den Langtauferern ein Busanschluss ins Haupttal am frühen Nachmittag verwehrt sei. Nicht aus den Augen verlieren solle man für das Oberland die Bedeutung einer Zugverbindung über den Reschen. Prads Bürgermeister Karl Bernhart sah in der Zugverbindung nach Bozen ein großes Problem. Beim Ausbau des Bahnhofs Spondinig sei auch an die Aufwertung der Stilfserjochstraße und an eine Rad- und Fußgängerverbindung über die Etsch zu denken. Für die Gemeinde Kastelbell-Tschars sei es wichtig, dass alle Züge im Halbstundentakt am Bahnhof von Tschars halten, erklärte Reinhard Verdross. s
Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

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