„Verzaubert zum Wir“
Glurnser Grundschulkinder beeindrucken mit Theaterstück.
Glurns - „Alleine kann man viel, zusammen kann man mehr“, „Gemeinsam statt einsam“, „was man zusammen macht, geht einfacher“: Es waren solche Aussagen und Schlüsse, welche die Kinder der Grundschule Glurns mit ihrem Theaterstück „Verzaubert zum Wir“ auf eine beeindruckende Art und Weise präsentierten. „Ich bin stolz auf euch. Ihr habt mit diesem Projekt nicht nur das Theaterspielen gelernt, sondern vieles mehr“, betonte Karin Schönthaler, die Direktorin des Schludernser Schulsprengels, bei der Aufführung am 13. Dezember im bis auf den letzten Platz besetzten Glurnser Stadtsaal. Das Theaterprojekt, für welches die Theaterpädagogin Nadja Tröster gewonnen werden konnte, wurde im Rahmen des Themas „Vom Ich zum Wir“, das mit dem Dreijahresplan 24-27 im Schulsprengel Schluderns festgelegt worden war, erarbeitet. Die Gesellschaft werde immer ich-bezogener, dem gelte es entgegenzusetzen, andere Werte zu vermitteln, „hier wollten wir als Schule ansetzen“, so Schönthaler. Die Schule habe einen klaren gesellschaftspolitischen Auftrag, daher wurde im Schulsprengel Schluderns die Entscheidung getroffen, ganz bewusst demokratische Werte zu vermitteln, eine demokratische Grundhaltung vorzuleben und weiterzugeben. Es gelte wichtige Kompetenzen zu vermitteln, wie kritisches Denken, Kreativität und insbesondere die Zusammenarbeit. Im gesamten Schulsprengel, sprich den Grundschulen in Glurns, Schluderns und Taufers im Münstertal sowie der Glurnser Mittelschule, wurde bzw. wird in sämtlichen Fächern zu diesem Themenbereich gearbeitet. So stand in der Schludernser Grundschule u.a. ein Projekttag zum Thema Kinderrechte auf dem Programm.
Drehbuch aus Kinderhand
Den Höhepunkt für die Grundschule Glurns bildete das erarbeitete Theaterstück, an dem sämtliche Klassen und alle Schüler/innen – über 50 an der Zahl –
sowie alle Lehrpersonen beteiligt waren. Die Kinder haben das Stück größtenteils selbst geschrieben. „Sie wurden gefragt, was ihnen guttue, einige sagten Sport, einige Musik, einige mit Freunden spielen. Auch verschiedene Bilder wurden gemalt, um darzustellen wo sie hinmöchten: Dies reichte vom Baumhaus bis ins Weltall“, erklärte Schönthaler den Entstehungsprozess. Je nach Klassenstufe entstanden unterschiedliche Texte und Bilder oder auch Gedichte. Nadja Tröster konstruierte schließlich aus sämtlichen Geschichten ein Theaterstück, verschiedene Szenen wurden von den jeweiligen Klassen gespielt, die Besucher/innen wurden auf eine Reise ins Träumeland mitgenommen, es wurde getanzt und gesungen, schlussendlich standen alle Grundschulkinder gemeinsam auf der Bühne – und der Applaus kannte keine Grenzen. Als roter Faden zog sich der Wert der Zusammenarbeit durch das ganze Stück. „Ihr habt viel für das Leben gelernt“, freute sich Schönthaler. Die Direktorin unterstrich, dass nicht allein das Ergebnis zähle, sondern die Freude am Spielen. Seit Oktober war Tröster regelmäßig in der Schule zu Gast, um mit Kindern und Lehrpersonen am Stück zu arbeiten. „Als ich die Anfrage dazu erhielt, klang es verrückt. Ich musste aber keine Sekunde darüber nachdenken“, so Tröster. Schulstellenleiterin Elisabeth Wieser bedankte sich bei ihr und allen weiteren Mitwirkenden – Julia Oester und die Musikschule Oberer Vinschgau hatten etwa mit den Kindern die Tanzeinlagen professionell eingelernt – und hob die großartige Leistung der Kinder hervor.